Passend zu Sankt Martin hat sich die Organisation Fridays for Future in Amberg etwas Neues einfallen lassen. Die Aktivisten haben in der OTH 19 Laternen aus Papptellern, Backpapier, Stöcken und LED-Lichterketten sowie eine große Laterne, die die immer heißer werdende Erde symbolisieren soll, gebastelt. Damit wollen sie am 14. November einen Umzug in Amberg veranstalten.
Dieser Laternenumzug ist Teil des globalen Klimastreiks, zu dem Fridays for Future am kommenden Freitag aufruft. Hintergrund dazu ist die UN-Klimakonferenz im brasilianischen Belém. Mit dem Klimastreik wolle Fridays for Future den Politikern zeigen, dass die Aktivisten immer noch da sind und sie auffordern den Klimaschutz jetzt besser hinzubekommen. Denn so wie es aktuell laufe, würden wir das 1,5 Grad oder maximal 2 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens nicht schaffen, meint die Klimaaktivistin Corinna Schuhbauer.
Ebenfalls kritisch sehen die Aktivisten die Entscheidung der Europäischen Union, ihr Klimaziel bis 2040 abzuschwächen. 90 Prozent der Treibhausgase hat die EU geplant, bis dahin im Vergleich zu 1990 einzusparen. Durch den Ankauf von Klimagutschriften in Drittstaaten will die EU den Wert nun auf 85 Prozent reduzieren.
Der Europaabgeordnete Christian Doleschal verteidigt in einem schriftlichen Statement die Entscheidung. Es brauche jetzt Klimaschutz mit Vernunft statt Überbietungswettläufen. Entscheidend sei daher nicht, ob wir 2040 bei 89 oder 90 Prozent stehen, sondern dass wir uns weltweit ehrgeizig auf den Weg machen. Wenn wir unsere Industrie überfordern würden, verlieren wir Arbeitsplätze und Innovation. Dem Klima sei damit nicht geholfen, so Doleschal.
Die Aktivisten von Fridays for Future teilen diese Ansicht nicht. Eine Klimawende habe auch wirtschaftliche Vorteile. Dadurch würden beispielsweise Arbeitsplätze geschaffen und wir könnten auf erneuerbare Energien umstellen, um viel flexibler zu werden und nicht mehr so abhängig von anderen Ländern zu sein, so Corinna Schuhbauer.
Dafür will Fridays for Future am kommenden Freitag ab 17 Uhr demonstrieren. Die Demonstration soll dann im Maltesergarten starten.
(km)