Einmal mit dem Spaten in den Waldboden gestochen – und herauskommt Boden. Schlechter Boden allerdings. Trocken, übersäuert, organismenarm. Grund: Hier wachsen vor allem Nadelbäume, Fichten und Kiefern also. Und das ist in der Oberpfalz kein Einzelfall. Fichten- und Kieferwälder machen 78% der Wälder hier aus – überdurchschnittlich viel. Das hat historische Gründe. Zwar wird vielerorts der Wald schon umgebaut, aber: Gerade viele Privatwälder werden sich selbst überlassen.
Das Problem beim Nichtstun: Kiefern sind hitzeanfällig. Fichten als Flachwurzler anfällig gegen Trockenphasen. Leiden Bäume unter Trockenstress, harzen sie weniger – und werden anfällig für den Borkenkäfer. Immer mehr Waldflächen sind betroffen. In Neunburg vorm Wald wird der Stadtwald daher schon seit Jahren umgebaut.
Neuer Fokus beim Waldumbau
Das Ziel des Waldumbaus: Mischwälder, circa 50 Prozent Laubholzanteil. Aber nicht nur die einzelne Baumart ist für die Interessensgemeinschaft gesunder Boden relevant. Was die Bodenqualität betrifft, eignet sich zum Beispiel nicht jeder Laubbaum. Eiche und Buche würden durch Gerbstoffe hinderlich für einen guten Boden sein.
In Bayern wird der Waldumbau bereits mit 90 Millionen Euro im Jahr gefördert. Auch deutschlandweit gäbe es Fördertöpfe. Eine Ausweitung sei, so Staatssekretärin Martina Englhardt-Kopf, in Zeiten angespannter Haushaltslage und Bürokratieabbau schwierig umzusetzen.
Der Umbau des Waldes dient nicht nur dazu, den Wald für den Klimawandel zu wappnen. Ein gesunder Wald schützt Mensch und Natur auch vor dem Klimawandel.
(mz)