Mo., 16.06.2025 , 15:25 Uhr

Amberg

Migration, Bürgergeld und Verbrenner-Aus: Hubert Aiwanger beim politischen Frühschoppen

Hubert Aiwanger auf der Amberger Pfingstdult: Die Freien Wähler Amberg Sulzbach hatten zum politischen Frühschoppen geladen. Parteichef Aiwanger sprach vor allem über die Themen Wirtschaft, Migration und Bürgergeld.

Wegen einer Verkehrsblockade durch einen Schausteller-Wohnwagen kam Hubert Aiwanger erst nicht zum Amberger Dultplatz durch – aber mit ein bisschen Verspätung arbeitete der Freie-Wähler-Chef und stellvertretende Ministerpräsident Bayerns sich dann doch zum Bierzelt vor. Bei einem politischen Frühschoppen sprach er über alles, was seiner Ansicht nach aktuell schief läuft in Deutschland: Zum Beispiel die Migration. „Diejenigen, die unser Land in einen Scharia-Gottesstaat verwandeln wollen, die auf Kosten der Allgemeinheit leben, die bei uns gewalttätig werden: die gehören ins Flugzeug rein und heimgeflogen auf nimmerwiedersehen!“, erklärte Aiwanger auf dem Rednerpult.

Bürgergeld-Empfänger reduzieren

Asylbewerber, Ukrainer, Deutsche: Alle seien zum Arbeiten aufgefordert, so Aiwanger. In den vergangenen Jahren hätte die Gesellschaft zu viele Trittbrettfahrer im Sozialsystem akzeptiert. Und arbeiten müsse sich wieder lohnen im Vergleich zum Bürgergeld. Dafür hat Aiwanger auch einen konkreten Vorschlag: „Jeder, der arbeitet, soll die ersten 2000 Euro steuerfrei einstecken dürfen. Erst dann ist der Staat gefordert, mit der Steuer um die Ecke zu kommen.“, so Aiwanger. Außerdem solle die Erbschaftssteuer abgeschafft und die Steuern für Unternehmen gesenkt werden.

All das würde laut des Bayerischen Finanzministeriums für ein Steuerloch von rund 15 Milliarden Euro sorgen. Doch die Freien Wähler sind überzeugt: „Das würde die Wirtschaft massiv ankurbeln. Natürlich würde es aktuell erst mal für Steuerausfälle sorgen, aber das würde sich sehr schnell kompensieren.“, verteidigt Aiwanger seinen Vorschlag gegenüber OTV. Außerdem müsse die Gesellschaft auf der anderen Seite ihre Milliardenausgaben für das Bürgergeld für Arbeitsfähige reduzieren, so Aiwanger weiter.

Bayernhymne und Selfies

Zum Thema Energie sagt Aiwanger: Das Atom-Aus war ein Fehler, mit der Windkraft würden sich die Freien Wähler aber arrangieren. Heizen sollten die Menschen am besten mit dem Holzofen. Das Verbrenner-Aus müsse in Brüssel so bald wie möglich wieder zurückgenommen werden. „Die Leute sollen sich das Auto kaufen, das sie wollen – ob E-Auto, Benziner oder Diesel“, erklärte Aiwanger.

Voll besetzt war das Bierzelt zum politischen Frühschoppen nicht. Aber viele der anwesenden Gäste stimmten dann nach Aiwangers Rede bei der Bayernhymne mit an. Damit und mit ein paar Selfies ließen Hubert Aiwanger und die Freien Wähler den Vormittag ausklingen.

(az)

amberg Bernhard Heinisch Bierzelt Dult Frei Wähler Freie Wähler Amberg-Sulzbach Hans Martin Grötsch Hubert Aiwanger Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Parteichef Pfingstdult Amberg Politik Stellvertretender Ministerpräsident Bayern

Das könnte Dich auch interessieren

23.12.2024 03:38 Min Mit Hans Martin Grötsch und Co.: Wie es die Freien Wähler in den Bundestag schaffen wollen Die Freien Wähler sind auf Landesebene in Bayern mittlerweile fest verankert. Doch die Ambitionen, auch auf Bundesebene mitzumischen, hat die Partei schon lange. Dreimal in Folge sind die Freien Wähler an der 5%-Hürde gescheitert – nun versuchen sie es einmal mehr mit einem neuen Plan: Eine Partei kann die 5%-Hürde umgehen, wenn sie mindestens drei 02.10.2025 03:45 Min Söder auf der Amberger Dult: Starthilfe für den CSU-Wahlkampf Die CSU hat in Amberg ihren prominentesten Gast willkommen geheißen: Ministerpräsident Markus Söder besuchte die Amberger Dult, um den Kommunalwahlkampf seiner Parteifreunde anzuschieben. Vor allem dem designierten OB-Kandidaten Stefan Ott wollte er Rückenwind verschaffen. Die Amberger CSU hatte Ott bereits im Juli als Kandidaten aufgestellt. Historisch ist die Partei in der Stadtpolitik klar tonangebend – 02.12.2025 00:33 Min Grüne stellen 32 Kandidaten für die Amberger Stadtratsliste Die grüne Stadtratsliste für die Amberger Kommunalwahl steht. Im Gasthaus Heimatgenuss im Bruckmüller hat sich der Stadtverband der Grünen getroffen und zusammen abgestimmt. Stadträtin Claudia Ried führt die Liste an, gefolgt von Piet Gürtler auf Platz 2. Bei ihren 32 Kandidaten halten die Grünen eine strenge 50/50 Frauenquote ein. Mehr Frauen in Verantwortung ist auch 14.11.2025 03:03 Min Kinderstartgeld: Familien kritisieren das Aus Eigentlich hätten junge Familien in Bayern im Januar 3.000 Euro als Kinderstartgeld erhalten sollen, doch Ministerpräsident Markus Söder verkündete diese Woche das Aus. Für die Familien Müller und Baumann aus Amberg kam diese Ankündigung überraschend. Sie hätten fest mit dem Geld gerechnet, so Ramona Müller. Lukas Baumann hätte eine Staffelung beim Kinderstartgeld für sozialverträglicher gehalten.