Nach über 10 Jahren rollt die Polizei in Amberg nun einen ungelösten Fall von Raubmord neu auf, der damals für großes Aufsehen sorgte. Kurz vor Weihnachten 2014 war Unternehmer Dieter Loew in seiner Villa in Wernberg brutal überfallen worden. Wenig später stirbt er an seinen Verletzungen. Trotz umfangreicher Ermittlungen der Polizei konnte bisher kein Täter ermittelt werden. Jetzt beschäftigt sich erneut eine Ermittlungsgruppe der Polizei mit diesem Cold Case.

Die Ereignisse im Fall Dieter Loew:

In seinem Haus in Wernberg wird in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember 2014 der Unternehmer Dieter Loew brutal überfallen, Ausgeraubt und misshandelt. Vor Ort rückt daraufhin ein riesiges Polizeiaufgebot an, um Spuren zu sichern. Auch Suchhunde werden eingesetzt, um Hinweise auf einen möglichen Fluchtweg der oder des Täters zu finden. Die ersten Erkenntnisse deuten auf ein Schwerverbrechen hin.

Tagelang suchen die Ermittler nach Hinweisen auf den oder die Täter – ohne Erfolg. Bis zu 30 Beamte arbeiten zeitweise in der Ermittlungsgruppe Wernberg an dem Fall. Vier Wochen nach der Tat erliegt Dieter Loew seinen Verletzungen. Weil die Ermittlungen keine konkreten Hinweise ergeben, setzt die Familie von Dieter Loew eine Belohnung von 15.000 Euro aus. Auch das bringt keine brauchbaren Hinweise für die Ermittlungsgruppe Wernberg.

Mitte März 2015 geraten dann die getrenntlebende 52-jährige Ehefrau von Dieter Loew und ihr Partner, ein 26-jähriger Polizist in den Focus der Fahnder. Die Polizei durchsucht Häuser und stellte Gegenstände und Dokumente sicher. Die Beschuldigte wehrt sich gegen die Anschuldigungen und erhebt über ihren Anwalt schwere Vorwürfe gegen die Polizei, es sei bei der Beweisaufnahme geschlampt worden.

Polizei und Staatsanwaltschaft weisen jegliche Vorwürfe zurück. Zwei weitere Jahre Ermittlungen vergehen ergebnislos. Der Verdacht gegen Loews Exfrau und ihren Partner bleibt. Ende Juli 2019 werden die Ermittlungen dann ergebnislos eingestellt – Der Mordfall Dieter Loew wird zum Cold Case.

Neue Ermittlungsgruppe Wernberg 2.0 rollt den Fall neu auf 

Eine neu gegründete Einsatzgruppe mit dem Namen Wernberg 2.0 rollt den Mordfall Dieter Loew jetzt wieder auf. Dass ein solcher Cold Case nach mehr als 10 Jahren wieder aufgenommen wird, ist nichts Ungewöhnliches. Oft ergeben sich auch nach langer Zeit neue Hinweise, so Polizeisprecherin Corina Wild.

Bis zur Einstellung der Ermittlungen im Jahr 2019 gab es keine konkreten Hinweise auf den oder die Täter, die Dieter Loew in der Nacht zum 22.12.2014 in seiner Villa überfallen hatten. Während der Ermittlungen sammelten die Beamten jedoch zahlreiche Spuren, die jetzt neu bewertet und mit modernen Mitteln überprüft werden.

Bereits kurz nach der Tat gab es damals Aufrufe der Ermittler an die Bevölkerung. Zeugen, die Hinweise zur Aufklärung der Tat liefern können sollten sich melden – damals ohne Erfolg. Jetzt nach 10 Jahren startet die Polizei erneut einen Aufruf über die Medien und mit einer eigenen Plakataktion im Raum Wernberg. Zusätzlich zum Zeugenaufruf sollen auch im Umfeld des Tatorts noch einmal Nachbarn und andere Zeugen befragt werden.

Für den entscheidenden Hinweis winkt auch nach wie vor eine Belohnung von 5000 Euro.

Polizei bittet um Hinweise

Die Kriminalpolizei Amberg bittet in diesem Zusammenhang die Bevölkerung eindringlich um Mithilfe. Hinweise – auch vermeintlich unwichtige Beobachtungen aus dem Umfeld Wernberg-Köblitz rund um den Tatzeitraum – können bei jeder Polizeidienststelle oder unter der Rufnummer 09621/890-2121 vertraulich gemeldet werden.

(db)