Die Nikolauskirche in Kohlberg stand wieder ganz im Zeichen von Anton Beer-Walbrunn. Der in Kohlberg geborene Komponist, der 1929 in München starb, war über Jahrzehnte in Vergessenheit geraten – bis Martin Valeske ihn 2009 durch einen Zeitungsartikel wiederentdeckte. Er fand in der Münchner Stadtbibliothek originale Handschriften und begann, Beer-Walbrunns Werke zu transkribieren und aufführbar zu machen.
Seit 2014 erinnern die jährlichen Beer-Walbrunn-Tagen an den Komponisten. Dieses Jahr interpretierte Pianist und Harmonist Lars David Kellner ausgewählte Stücke auf dem Harmonium. Obwohl das Instrument in der heutigen Musikwelt kaum noch Verwendung findet, passten Beer-Walbrunns Kompositionen überraschend gut.
Ergänzt wurde das Konzert durch Susanne Sperrhake, die mit Texten aus Briefen Einblicke in das Leben und Denken des Künstlers gab. Auch wenn die Kirche nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war, bleibt das Ziel der Veranstalter klar: das Werk Anton Beer-Walbrunns vor dem erneuten Vergessen zu bewahren.
(pg)