Die Weidener Dr.-Johannes-Stark-Straße ist nach einem deutschen Physiker und Nobelpreisträger benannt – zugleich aber auch nach einem bekennenden Nationalsozialisten und Hitler-Anhänger. Aus diesem Grund stellte Stadtrat Ali Zant einen Antrag auf sofortige Umbenennung, mit aktuellem Bezug. Zants Begründung: In Weiden wird Erinnerungskultur lebendig gepflegt. Gleichzeitig wächst aber auch der AfD-Kreisverband, der die Erinnerungskultur gerne einschränken würde.
Kontroverse im Stadtrat
AfD-Stadtrat Manfred Schiller hält Johannes Stark für einen der bedeutendsten deutschen Wissenschaftler, der eine Ehrung verdient.
Schon 2009 befasste sich der Stadtrat intensiv mit dem Thema. Eine Arbeitsgruppe und eine Anwohner-Umfrage sprachen sich gegen eine Umbenennung aus, auch die jüdische Gemeinde hatte keine Einwände. Die Mehrheit des Stadtrats stimmte erneut gegen eine Umbenennung. Sonja Schuhmacher von der Basis wollte das Thema vertagen und den Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg einbinden, doch dieser Einwand änderte nichts.
Entscheidung zu Erinnerungskultur
Die Stadträte beschlossen, das vorhandene Zusatzschild an der Straße zu überarbeiten. Es soll künftig deutlicher darauf hinweisen, dass Johannes Stark als Kriegsverbrecher verurteilt wurde.
(kw)