Mi., 03.12.2025 , 17:37 Uhr

Amberg

Neues Buch über „Wahre Verbrechen in Niederbayern und der Oberpfalz“

„Wahre Verbrechen in Niederbayern und der Oberpfalz“ – so heißt das neue Buch der Regensburger Journalistin Isolde Stöcker-Gietl. Sie beleuchtet darin die Hintergründe von 15 wahren Kriminalfällen aus der Region.

Rund 10.000 Menschen gelten in Deutschland als vermisst, so das Bundeskriminalamt. Die meisten dieser Vermissten werden zum Glück schnell wieder gefunden. 80 Prozent tauchen innerhalb von einem Monat wieder auf. Etwa 3 Prozent sind allerdings selbst nach einem Jahr immer noch verschwunden – manche für immer.

So wie Anna Franca Poddighe. Sie gilt seit 13 Jahren als vermisst. Die Familie der Ambergerin hat keine Hinweise zu ihrem Verbleib – bis heute ist es eine offene Wunde. Einer der letzten Orte, wo Anna Franca gewesen sein muss, ist die Filiale der Deutschen Bank in Amberg. „Das letzte Mal, als ich etwas von meiner Schwester gehört habe, war hier. Wir haben telefoniert.“, erinnert sich Anna Francas Schwester Daniela Poddighe. „Anna Franca wollte Geld abheben, um es ihrer Tochter zu schicken. Danach wollte sie zu einem Konzert in die Schweiz fahren. Das war das mein letzter Kontakt zu ihr. An einem Donnerstag war das.“

Spurlos verschwunden

In der Schweiz kam Anna Franca aber nie an, sie verschwand. Die Familie verdächtigt den damaligen Freund – doch die Polizei findet keine hinreichenden Beweise. Für Schwester Daniela und Neffe Alessandro ist seit dem Verschwinden von Anna Franca nichts mehr wie früher. „Die 13 Jahre fühlen sich an, als hätte alles gestoppt, als würde nichts mehr weitergehen. Als würde man darauf warten, dass man zusammenbricht.“, erklärt Daniela Poddighe.

Der Fall um Anna Franca ist einer von 15 wahren Kriminalfällen, die Isolde Stöcker-Gietl in ihrem neuen Buch behandelt. „Wahre Verbrechen in Niederbayern und der Oberpfalz“ heißt das Buch und ist nach „Auf den Spuren des Todes“ die zweite Veröffentlichung der Journalistin. Stöcker-Gietl will darin auf die Hintergründe der Verbrechen eingehen. Besonders bewegt haben sie die Gespräche mit Angehörigen der Opfer, erzählt Stöcker-Gietl.

Vom „Mord im Schuhgeschäft“ bis zur „Sekte im Zimmer 20“ – Die Kriminalfälle erstrecken sich von Passau bis in die nördliche Oberpfalz. „das Buch ist natürlich für alle True Crime Fans eine ideale Lektüre“, ist die Autorin überzeugt. „Und auch für alle, die sich einfach für die Region Ostbayern interessieren. Es sind auch historische Kriminalfälle im Buch“

Bis heute ungelöste Cold Cases

Manche der im Buch beschriebenen Fälle sind bis heute ungelöst – so wie der von Anna Franca. Die Polizei hat aktuell keine Hinweise, die sie weiter verfolgen könnte. Dennoch habe Daniela Poddighe noch etwas Hoffnung – zumindest, dass die Leiche ihrer Schwester irgendwann gefunden und der Fall damit aufgeklärt werden kann. „Dann könnten wir einen Schlussstrich ziehen.“ Die Familie hofft deswegen, dass vielleicht doch noch irgendjemand Hinweise an die Polizei geben kann, die dabei helfen, das Verschwinden von Anna Franca aufzuklären – auch so viele Jahre später.

(az)

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