Fr., 04.04.2025 , 14:35 Uhr

Amberg

Sanierungsvertrag bei Grammer: Entlastung statt Stellenabbau

Grammer AG und IG Metall einigen sich auf Maßnahmen zur Standortsicherung. Tarifliche Zugeständnisse sollen Kündigungen verhindern.

Die Grammer AG, Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Ursensollen, reagiert auf die wirtschaftlich angespannte Lage mit einem umfassenden Sanierungs- und Zukunftstarifvertrag. Nach monatelangen Verhandlungen hat sich die IG Metall mit dem Arbeitgeber auf ein Eckpunktepapier verständigt, das sowohl finanzielle Zugeständnisse der Beschäftigten als auch Investitionszusagen seitens des Unternehmens umfasst.

Kernpunkt der Vereinbarung ist die zeitliche Verschiebung geplanter Entgelterhöhungen und die Staffelung von Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgel. Weitere tarifliche Sonderzahlungen wie T-Zug B und Transformationsgeld entfallen in den Jahren 2025 und 2026.

Gegenleistungen: Arbeitsplatzsicherung und Investitionen

Im Gegenzug verpflichtet sich die Grammer AG, betriebsbedingte Kündigungen bis April 2028 für zwei zentrale Gesellschaften – die Grammer Deutschland GmbH und die Grammer Automotive Metall GmbH – auszuschließen. Zudem werden mindestens 480 Arbeitsplätze in Ursensollen und Immenstetten gesichert.

Darüber hinaus kündigt das Unternehmen Investitionen in den Standort Haselmühl in den Jahren 2025 bis 2027 an. Technologische Entwicklung und Fertigungstiefe sollen in der Oberpfalz gehalten werden. Alterszeitmodelle und künftige Betriebsrenten bleiben weitgehend unberührt.

Die Vereinbarung ist nicht zuletzt ein Signal des Zusammenhalts zwischen Belegschaft und Unternehmen. Zwar bleibt ein Restrisiko für rund 120 Stellen bestehen, doch das Eckpunktepapier zeigt, dass statt eines harten Sparkurses mit Personalabbau auch gemeinsame Lösungen möglich sind.

Auszug aus dem Eckpunktepapier:

 

Eine Zusammenfassung der wesentlichen Bestandteile der Ergänzungstarifvertragsverhandlungen:

Gegenleistungen des Arbeitgebers:

(pg)

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