Es ist mittlerweile der längste Shutdown in der Geschichte der USA werden. Seit 1. Oktober gilt in den Vereinigten Staaten eine Haushaltssperre. Viele Regierungsstellen sind zum Nichtstun verdammt, Angestellte bekommen keinen Lohn. Der Shutdown gilt auch für die US-Stützpunkte in Deutschland. Rund 40.000 Amerikaner, darunter 13.000 Soldaten zählen zur Garrison Bavaria mit Hauptquartier in Grafenwöhr. Für die Region ein großer Wirtschaftsfaktor, der jetzt in Gefahr sein könnte.
In Grafenwöhr spürt man das allerdings kaum. Auch nach Weiden kommen viele Amerikaner zum Einkaufen, machen aber nur einen geringen Teil des Umsatzes im Einzelhandel aus. Hier sieht man die Lage noch recht entspannt, auch wenn das Weihnachtsgeschäft vor der Tür steht. Laut Tobias Sonna vom Einzelhandelsverband Weiden würden Einkäufe nur auf später verschoben. Man habe das schon erlebt. „Die Amerikaner kommen immer zurück“ so Sonna.
Aufatmen konnten die deutschen Zivilangestellten, die bei der US-Armee angestellt sind. Der Bund zahlt übergangsweise auch Löhne und Gehälter der rund 2500 Ortskräfte in der Oberpfalz. Dennoch ist eine gewisse Unsicherheit zu spüren. Vor allem beklagen die Ortskräfte eine gestiegene Arbeitsbelastung, da viele Deutsche Dienste der US-Stellen übernehmen, so Kathrin Birner, Gewerkschaftssekretärin von ver.di Oberpfalz
Gestrichen sind im Moment vor allem Zusatzleistungen für US-Angehörige. Selbst die Internetseite der Garrison Bavaria wird nur notdürftig aktualisiert.
Der Shutdown könnte übrigens auch Auswirkungen auf das kulturelle Leben haben. Sollte die Haushaltssperre anhalten, sind wohl auch einige traditionelle Veranstaltungen in Gefahr, wie das große Weihnachtskonzert – seit Jahren fester Bestandteil des Kulturlebens in Grafenwöhr.
Von der Pressestelle der US-Army gibt es zum Thema Shutdown keinerlei Stellungnahmen. „Wir dürfen nichts sagen“ hieß es von mehreren Stellen.
(db)