Stellen Sie sich vor, Sie erschrecken sich, zucken zusammen – und brechen sich dabei einen Knochen. Für die meisten Menschen undenkbar – dem 16-jährigen Luca aus Amberg ist das aber schon mehrfach passiert. Luca lebt mit der angeborenen Erkrankung Osteogenesis imperfecta, umgangssprachlich auch die Glasknochenkrankheit genannt. „Ich bin bei allem was ich mache, sehr vorsichtig“, erzählt er gegenüber OTV. „Schnelle Bewegungen zum Beispiel sind ein besonderes Risiko“.
80 Knochenbrüche und 22 Operationen
Luca kam bereits mit sechs gebrochenen Knochen zur Welt, erzählt seine Mutter Andrea. Als Baby habe er sich immer wieder im Schlaf Knochen gebrochen. „Einfach nur, weil sich seine Muskeln angespannt haben.“, erinnert sich Andrea Lehmeier. 80 Knochenbrüche und 22 Operationen hat Luca insgesamt schon hinter sich.
Ein Stück Selbstständigkeit
Seit einem guten Jahr hat er einen elektrischen Rollstuhl. Seitdem kann Luca zum ersten Mal in seinem Leben selbstständig das Haus verlassen. „Ich bin jetzt zwei bis drei Mal in der Woche alleine unterwegs, zum Beispiel zum Einkaufen oder mit einem Freund ins Kino. Das war vorher überhaupt nicht möglich“, freut er sich.
Der elektrische Rollstuhl ist für ihn eine große Verbesserung – doch das Auto der Familie Lehmeier ist nicht behindertengerecht. Vor jeder Fahrt muss der 80-Kilo-schwere Rollstuhl auseinandergenommen und verladen werden. „Das ist schon ein enormer Aufwand“, erzählt Mama Andrea. „Die Einzelteile sind alle so schwer und mein Rücken ist auch nicht mehr der Beste. Ich trage Luca ja schon sein ganzes Leben, fast 17 Jahre lang“.
Spendenaufruf für neues Auto
Deswegen hat die Familie einen großen Wunsch: Ein rollstuhlgerechter Wagen, in den Luca direkt mit seinem Rollstuhl hineinfahren kann. Luca und seinen Eltern würde das ein großes Stück Normalität im Familienalltag schenken. Mutter Andrea hat einen Spendenaufruf auf gofundme gestartet. Das Ziel: 50.000 Euro, um einen behindertengerechten VW Caddy Maxi kaufen zu können. Alleine kann sich die Familie das neue Auto nicht leisten.
„Um Hilfe zu bitten fällt einem nicht leicht“, gibt Andrea Lehmeier zu. „Ich mag das eigentlich überhaupt nicht. Aber wir haben gesagt, es muss jetzt etwas passieren. Und wir haben so viele positive Rückmeldungen bekommen. Jetzt müssen wir es durchziehen.“ Rund ein Zehntel der benötigten Kosten ist bereits gespendet worden.
Alle Infos zu dem Spendenaufruf finden Sie hier (https://www.gofundme.com/f/gemeinsam-fur-luca-ein-rollstuhlgerechtes-auto)
(az)