Wie viele Stunden Alfred Seppi in der Sprecherkabine im Stadion am Schanzl verbracht hat, kann er vermutlich selbst nicht mehr zählen. Mehr als 30 Jahre lang füllte er die Heimspiele des FC Amberg mit Leben und Emotion, seine Stimme ist für Generationen von Amberger Fußballfans fest mit dem FC verknüpft. Zur neuen Saison hat er sich jetzt aber entschieden, den Posten des Stadionsprechers ruhen zu lassen. Aus Altersgründen. „Ich werde dieses Jahr 80 Jahre alt“, erklärt er. Er habe gemerkt, dass es für ihn einfach zu anstrengend werde. Nur im Notfall würde er nochmal einspringen, ansonsten sagt er: „Ende, no more“, und lacht dabei.
In den drei Jahrzehnten ist das Stadion am Schanzl zu seiner zweiten Heimat geworden. Unzählige Höhen und Tiefen hat er miterlebt. Auch beim größten Erfolg der Vereinsgeschichte, beim Aufstieg in die viertklassige Regionalliga 2015 war er mit dabei. Auch wenn sein persönliches Highlight ein anderes war. „Die Blackburn Rovers aus der Premier Leaque waren mal zu Gast“, erzählt er. Im Rahmen eines Trainingslagers spielte der englische Erstligist damals ein Testspiel im Stadion am Schanzl. „Die Ansagen habe ich damals dann auch auf Englisch gemacht“, erinnert er sich. Bei den Journalisten von der Insel hatte das einen solchen Eindruck hinterlassen, dass er bis in die frühen Morgenstunden noch mit Ihnen zusammengesessen war. „Besoffen sind die dann mit dem Bus nach Berlin gefahren, das war Wahnsinn“ erzählt Alfred lachend.
Ganz los lassen kann er aber verständlicherweise nicht. Der FC Amberg und Alfred Seppi, das gehört einfach zusammen. Auch in Zukunft will er bei den Heimspielen mit dabei sein. Zwar nicht mehr als Stadionsprecher, aber dafür als Fan. „Dafür liegt mit der FC und das Stadion als mein zweites Wohnzimmer viel zu sehr am Herzen.“
(ac)