Mehr als drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf. Das geht aus einer Statistik des Bundesgesundheitsministeriums hervor. Die Dunkelziffer ist vermutlich höher. Auf das Thema Sucht im Elternhaus hat nun der Sozialdienst des Gesundheitsamts Tirschenreuth mit einer Filmvorführung aufmerksam gemacht.
In den Anger-Lichtspielen in Mitterteich kamen Erzieher, Lehrer und weitere pädagogische Fachkräfte zusammen, um sich den Film „Erinnerungen einer vergessenen Kindheit“ anzusehen. Auch der Autor und Regisseur des Films, Lars Smekal, war vor Ort. Der Kurzfilm spiegelt seine persönliche Geschichte wider.
Denn der Filmemacher war selbst Kind einer alkoholsüchtigen Mutter und eines spielsüchtigen Vaters, genau wie der elfjährige Niklas im Film. Smekals Botschaft an andere Betroffene: „Ihr seid nicht allein. Sprecht mit anderen Menschen darüber. Öffnet euch, und ich verspreche euch, es wird besser gehen danach.“
Ziel der Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion war es, den pädagogischen Fachkräften verschiedene Ansprechpartner von Jugendamt und Gesundheitsamt vorzustellen, um in Zukunft besser mit dem Thema Sucht im Elternhaus umgehen zu können. Lars Smekal sprach auch über seine Kindheit und seine Erfahrungen. Denn ein betroffenes Kind ist nicht immer leicht zu erkennen. Auch weil verschiedene Merkmale, wie Gewalt oder Zurückgezogenheit auf ein suchterkranktes Elternteil hinweisen könnten.
Betroffene oder Menschen, die sich um ein Kind in einer betroffenen Familie sorgen, können sich an Suchtberatungsstellen und Beratungsangebote wie beispielsweise NACOA unter der Website https://nacoa.de/ wenden.
(km)