So, 24.06.2018 , 08:00 Uhr

Tierisches: Nachwuchs bei Familie Fischadler

Die Adler sind neben der alltäglichen Forstarbeit das Highlight im Revier. Seit 2010 hat man ein Fischadler Pärchen als Brutpaar im künstlich angelegten Horst. Die Adler kommen in der Regel im März oder April aus Afrika zu ihrem Horst zurück. In diesem Zeitraum wird der Horst verstärkt beobachtet, weil es nicht sicher ist, dass es die Vögel aus Afrika auch zurück schaffen. Wenn sie aber wieder angekommen sind, gilt in dem Bereich um den Horst absolute Ruhe. Auf Forstarbeiten wird in dieser Zeit natürlich auch verzichtet.

Im August oder auch September zieht es das Adlerpärchen wieder nach Afrika. Das Weibchen macht sich in der Regel eher als das Männchen und ihr Junges auf den Weg. Da sich beide als Paar gefunden haben, werden sie aber immer wieder zusammen zum Horst zurückkommen.

Ihr Nachwuchs muss nun untersucht und beringt werden. Die Beringung wird von der Regierung der Oberpfalz koordiniert. Ein ausgebildeter Baumsteiger, ein Biologe und natürlich die zuständigen Revierleiter sind für eine Greifvogel Beringung zwingend erforderlich. Die Beringung ist, ähnlich dem Brutgeschäft, erheblich von der Witterung abhängig.

Zwei junge, gut entwickelte Adler sind laut Revierleiter Erwin Fischer ein großer Erfolg. Auch das im Horst gefundene Ei ist keine Ausnahme, es muss aber untersucht werden, warum es nicht geschlüpft ist oder nicht befruchtet worden ist.Auf dem Horst selbst findet die Vermessung der Schnabellänge und der Spannweite statt. Als weitere Routineuntersuchung werden die Vögel gewogen. Anschließend erfolgt dann die eigentliche Jungvogel Beringung. Darunter versteht man, dass sie eine individuelle Nummer erhalten und registriert werden. So können sie bei Sichtung mit Hilfe einer europaweiten Datenbank verfolgt werden. An einem Bein wird der Ring der Vogelwarte, am anderen Bein der Kennring angebracht. Letzterer kann dann in ungefähr zwei bis fünf Jahren mit einem Fernrohr abgelesen werden.  Bei der ganzen Untersuchung kreisen die Adler Eltern mit wachsamen Augen über dem Geschehen. Dabei geht von ihnen aber keine Gefahr aus, da sie nur Scheinangriffe gegen den Eindringling fliegen.

Für unser Team hat man extra einen der Jungen mit einem Seesack zu Boden gelassen, um ihn uns aus nächster Nähe zeigen zu können. Wie auch die Untersuchung sollte so eine Besichtigung im Idealfall ruhig und in einer kleinen Gruppe durchgeführt werden.

Der Standort des Hortes wird natürlich zum Schutz der Adler nicht verraten und bleibt geheim.

(mh)

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