Im Herzen der Oberpfalz verbindet sich Natur mit Geschichte auf besonders eindrucksvolle Weise – vor allem, wenn man sie auf zwei Rädern erkundet. Eine E-Bike-Tour rund um den Murner See und Wackersdorf zeigt, wie sich eine Region wandeln kann – vom Braunkohlerevier zum Freizeitparadies.
Fahrradguide Andreas Prölß führt Besucher und Einheimische regelmäßig durch das Oberpfälzer Seenland. Der Startpunkt liegt direkt am Ufer des Murner Sees, einem der künstlich angelegten Gewässer im Seenland. Einst dominierten hier riesige Schaufelradbagger und Tagebaue das Bild – Wackersdorf war ein Zentrum des Braunkohleabbaus. Nach dem Ende des Abbaus wurde ein Großteil der Gruben geflutet. Heute erinnern nur noch wenige Spuren an diese Zeit.
Radeln am Seeufer
Unsere Erkundung führt uns zuerst vorbei am Erlebnispark Wasser-Fisch-Natur und dem Märchengarten, der mit Geschichten von Franz-Xaver Schönwerth Groß und Klein begeistert. Ein kurzer Halt am Aussichtsturm am Nordufer bietet einen weiten Blick über den See und seine Umgebung – ein idealer Ort, um die Transformation dieser Landschaft zu erfassen.
Der Weg führt weiter Richtung Wackersdorf – genauer gesagt nach Neu-Wackersdorf. Denn das ursprüngliche Alt-Wackersdorf musste dem Tagebau weichen und existiert heute nicht mehr. In der neuen Ortschaft aber finden sich zahlreiche Relikte der Vergangenheit: der Museumslehrpfad, das ehemalige Verwaltungsgebäude der Kohlefirma und das Geotop 99, das einen weiteren früheren Tagebau bedeckt, erzählen stumm vom industriellen Erbe.
E-Bikes auf Zeit
Zurück am Murner See ist Zeit zum Verschnaufen. Die E-Bikes, die zuvor bequem über die Website von Sunshine-Bikes reserviert wurden, haben gute Dienste geleistet. Das Unternehmen von Sebastian Bernhard betreibt moderne Verleihstationen hier und am nahegelegenen Steinberger See. Zwischen einer und acht Stunden kann man die Räder nutzen – perfekt für Tagesausflüge wie diesen.
Weitere Infos für einen „Urlaub Dahoam“ am Murner See und in Wackersdorf finden Sie hier.
(sb)