Der Pufferspeicher an der Biogasanlage der Familie Kraus versorgt rund 115 Häuser mit Wärme. Verbunden sind die beiden Orte durch eine etwa zehn Kilometer lange Leitung, die das Nahwärmenetz bildet. Die Biogasanlage der Bioenergie Gebenbach GmbH & Co. KG, die aus Biomasse, vor allem Rindergülle und Mist, Strom erzeugt, ist der Energielieferant. Die Abwärme der Anlage wird zur Wärmeversorgung verwendet.
Gemeinschaftsprojekt mit Förderung
Etwa drei Jahre nach dem Start sind inzwischen nicht nur Schule und Kindergarten, sondern auch zahlreiche private Haushalte an das Netz angeschlossen. Die Genossenschaft Nahwärme Gebenbach-Atzmannsricht wurde im November 2022 als Reaktion auf einen Vorschlag von Sebastian Kraus gegründet. Vorher hatte er kaum Verwendung für die Abwärme. Bislang hat das Projekt rund 4 Millionen Euro gekostet. Den Großteil der Summe haben die Mitglieder beigesteuert, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt das Vorhaben mit einer Förderung von 40 Prozent. Durch die Nahwärmeversorgung werden jährlich rund 290.000 Liter Heizöl eingespart und knapp 800 Tonnen CO₂ vermieden, so der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Bäumler.
Modernste Technik und Blick hinter die Kulissen
Die Biogasanlage mit einer Leistung von drei Megawatt ging Anfang 2024 in Betrieb. Die dafür genutzte Biomasse stammt überwiegend aus landwirtschaftlichen Betrieben der Region. Wer sich selbst ein Bild von der Technik machen möchte, kann am 24. August beim Tag der offenen Tür vorbeischauen.
(kw)