Nur jeder fünfte Baum in Deutschlands Wäldern ist noch gesund.
Diese alarmierende Erkenntnis bringt die aktuelle Waldzustandserhebung 2024 ans Licht. Diese Studie hat das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat jetzt veröffentlicht. Auch in der Oberpfalz zeichnet sich der bedenkliche Zustand der Wälder ab. Es gilt: Wer durch die Krone hindurchsehen kann, blickt auf ein krankes Exemplar.
Der Klimawandel als Hauptursache
Lange Trockenperioden, weniger Regen und veränderte Niederschlagsverteilung – das seien laut Forstverwaltung die Hauptgründe für die Waldschäden. Seit Jahresbeginn fielen in der Region nur etwa 175 mm Regen – nur die Hälfte des Üblichen.
Besonders ältere Bäume sind betroffen, da sie an andere Klimabedingungen angepasst sind. Die Forstverwaltung blickt deshalb bereits in Jahrzehnten und plant entsprechend langfristig. Der Wald der Zukunft wird dementsprechend deutlich mehr Blätter als Nadeln. Wichtig ist eine breite Baumartmischung.
Kein Kahlschlag – sondern kluger Umbau
Die Wälder haben sich noch immer nicht von den Trockenjahren 2018 bis 2020 erholt – und auch im Vergleich zum Vorjahr ist kaum Besserung in Sicht. Trotzdem sei pauschales Fällen der falsche Weg:
Kranke Bäume können sich erholen, und spenden Schatten und Samen. Die Bayerische Forstverwaltung setzt daher auf Beratung und Förderung, um die Wälder schrittweise klimaresilient umzubauen.
Millionen für die Zukunft des Waldes
Bund und Länder haben seit 2022 über die Gemeinschaftsaufgabe Agrar- und Küstenschutz mehr als 200 Millionen Euro in Wiederbewaldung und Waldumbau auf knapp 50.000 Hektar Waldfläche investiert. Gelder, die laut Forstverwaltung gut angelegt sind, um Deutschlands Wälder wieder grüner und widerstandsfähiger zu machen.
(kw)