Weiden und der Landkreis Neustadt sind schon lange weiße Flecken auf der Karte. Zumindest wenn es nach dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, kurz VGN, geht. Die Stadt Amberg sowie die Landkreise Amberg-Sulzbach und Tirschenreuth sind bereits Teil des Verbunds. Nun hat auch die Stadt Weiden einem Beitritt zum VGN mit elf Gegenstimmen zugestimmt.

Fahrgäste profitieren vom Beitritt

Für Fahrgäste bedeutet das einen vernetzten Fahrplan für ein Gebiet von 20.400 Quadratkilometern, vergleichbar mit der Größe des Bundeslands Rheinland-Pfalz. Dieses Gebiet kann er mit nur einem Ticket befahren. Zudem sind die Tickets und Fahrpläne in Echtzeit digital verfügbar. Für diese Vorteile entstehen der Stadt Weiden Kosten in Höhe von 140.000 Euro im Beitrittsjahr. Bis 2031 werden dann um die 86.000 Euro pro Jahr fällig, ab dann noch 70.000 Euro jährlich. Geld, das die Stadt laut Bürgermeister Lothar Höher auch ohne Beitritt zum VGN für den ÖPNV hätte ausgeben müssen. Dafür hat die Stadt verwaltungstechnisch weniger Aufwand, indem sie viele Leistungen im öffentlichen Personennahverkehr an den VGN abgibt.

Ein Haken an der Sache

Alleine ist es jedoch relativ sinnlos dem VGN beizutreten. Für eine optimale Umsetzung muss auch der Landkreis Neustadt einem Beitritt zustimmen, weil die Verzahnung und die verkehrliche Verpflichtung zwischen Neustadt und Weiden sehr hoch ist. Fahrgäste bräuchten zwei unterschiedliche Fahrkarten, sollte einer der beiden Parteien nicht Teil des Verbunds werden. Hinzu kommt, dass der Freistaat Bayern den Verbundsbeitritt nur bei einem gemeinsamen Beitritt von Weiden und Neustadt fördert. Aus diesem Grund hat der Landkreis die Entscheidung des Stadtrates Weiden mit großem Interesse verfolgt, bevor er selbst über den Beitritt abgestimmt hat. Mit dem Beitritt der Stadt Weiden und dem Landkreis Neustadt zum VGN wird ab ersten Januar 2026 die gesamte nördliche Oberpfalz Teil des Verkehrsverbunds sein.

(km)