Die neuesten Zahlen zum Wolfsbestand in Deutschland zeigen einen Rückgang um 3,2 Prozent. Besonders in Bayern ist die Entwicklung spürbar: Dort leben aktuell sechs Rudel – eines weniger als im Vorjahr. In der Oberpfalz gibt es hingegen keine akuten Sorgen. Die beiden Rudel im Manteler Forst und rund um Pressath gelten als stabil. Fachleute, wie Hans Lehner, die das Monitoring unterstützen, sehen dort keinen Anlass zur Beunruhigung.Anderswo in Bayern ist die Situation weniger eindeutig. Der Bund Naturschutz weist darauf hin, dass die geringeren Zahlen nicht auf Fehler im Monitoring oder auf Zäune zurückzuführen sind. Vielmehr besteht die Befürchtung, dass einzelne Tiere illegal getötet worden sein könnten.
Ein Blick auf die langfristige Entwicklung zeigt: Während die Zahl der Wölfe in Deutschland laut einer Studie von 2021 jährlich um etwa 30 Prozent zunahm, lag das Wachstum in Bayern schon länger deutlich niedriger – bei rund 10 Prozent. Nun ist erstmals auch bundesweit ein Rückgang zu beobachten.
Trotzdem meldet die EU für Deutschland weiterhin einen „günstigen Erhaltungszustand“ des Wolfs. Diese Einstufung erleichtert rechtlich mögliche Abschüsse. Ob ein allgemeines Gesetz dafür sinnvoll ist, bleibt jedoch umstritten.
(ls)