Manche Tiere waren bereits tot, andere drohten jeden Moment zu sterben: Als die Verkehrspolizei in Amberg einen Kastenwagen stoppte, bot sich ihr ein schreckliches Bild: 7000 Tiere, zusammengepfercht auf kleinsten Raum, ohne Wasser, ohne Futter und zum Teil schwer verletzt. Am Sonntagabend beendete die Verkehrspolizei den wohl größten illegalen Tiertransport Deutschlands. Und damit begann die Mammutaufgabe, die Tiere am Leben zu erhalten und für sie ein Zuhause zu suchen.
Sofort kamen sie ins Tierheim Amberg. Es übernahm die Aufgabe, die Tiere zu verteilen und zu versorgen. Ehrenamtliche Helfer arbeiteten die ganze Nacht. Manche Tiere waren bereits tot, manche waren kurz vor dem Verdursten und Verhungern.
Der Großteil der Tiere waren Mäuse und Ratten. Vermutlich als Lebendfutter bestimmt. Sie sind noch immer im Tierheim Amberg. Kaninchen, Meerschweinchen oder sogar Chamäleons waren auch im Tiertransporter. Sie sind inzwischen weitervermittelt.
Der Tierschutzbund spricht vom größten illegalen Tiertransport, der in Deutschland je gestoppt wurde. Die Polizei ermittelt gegen den Fahrer und die Firma wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Auch fehlten wichtige Dokumente. Ein Zufallstreffer der Schleierfahnder. Aber leider auch kein Einzelfall. Deshalb wird an den Grenzen immer mehr kontrolliert. Nur: so lässt sich das Problem nicht lösen.
Viel eher raten die Polizei und der Tierschutzbund: Immer darauf achten, woher sie Ihre Tiere beziehen. Suchen Sie gezielt nach Züchtern in Deutschland und lassen Sie sich Papiere geben. (eg)