Do., 11.12.2025 , 15:04 Uhr

Grafenwöhr

Militärdrohnen-Piloten kämpfen um den Titel: Best Drone Warfighter Competition

"Best Drone Warfighter Competition" in Grafenwöhr: 10 Teams von der US-Army und anderen NATO Streitkräften sind gegeneinander angetreten. Ihre Aufgabe: Ihr Können mit Späh- und Angriffsdrohnen unter Beweis zu stellen.

Mittlerweile gehören Drohnen in nahezu jeder NATO-Einheit zur Standardausrüstung. Besonders Aufklärungsdrohnen entwickeln sich rasant zu einem der wichtigsten Werkzeuge moderner Gefechtsführung: leicht, günstig, flexibel einsetzbar – und je nach Modell mit leistungsstarken Zoom-, Wärmebild- oder Nachtsichtkameras ausgerüstet. Noch kleiner und schneller sind die sogenannten FPV-Drohnen, die meist nur eine kurze Akkulaufzeit haben, dafür aber in hoher Geschwindigkeit ins Ziel rasen und beim Aufprall eine Sprengladung zünden können. Im Ukraine-Krieg werden sie von beiden Seiten eingesetzt, um gegnerische Stellungen, einzelne Soldaten oder sogar Panzer anzugreifen. Eine Armee, die sich auf dem modernen Schlachtfeld behaupten will, kommt an Drohnen nicht mehr vorbei.

Der erste Wettkampf seiner Art

Vor diesem Hintergrund hat die US-Armee auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr erstmals die „Best Drone Warfighter Competition“ ausgerichtet. Zehn Teams aus Europa und Afrika treten hier gegeneinander an. Ihr Ziel: beweisen, wer am präzisesten aufklärt, am sichersten navigiert und am effektivsten angreift. Die Sieger erhalten im kommenden Jahr die Chance, beim großen Finale in den USA gegen die weltweite Konkurrenz anzutreten.

Die Aufgabe der zehn Teams ist klar, aber anspruchsvoll: In einem nahegelegenen Dorf sind verschiedene Gegnerattrappen versteckt. Zunächst müssen die Teams diese mit ihren Aufklärungsdrohnen identifizieren. Danach folgt der schwierigste Teil – der Angriff mit einer FPV-Drohne auf ein Ziel in einem Kirchturm. Die Drohne muss dafür durch ein Fenster und in ein Fangnetz gesteuert werden, damit sie beim Aufprall nicht kaputt geht.

Zehn Teams, Zehn unterschiedliche Taktiken

Die Piloten sind meist normale Soldaten – Ziel der US-Armee ist es, jeden Soldaten für die Arbeit mit der Drohne grundlegend auszubilden. Hier in Grafenwöhr treffen sich aber die Besten der Besten. Ein Blick auf die Teams zeigt, wie unterschiedlich Herangehensweisen sein können. Einheitliche Drohnenmodelle gibt es nicht; jede Einheit bringt ihr eigenes Arsenal mit. Manche Soldaten sind mit Tarnanzügen ausgestattet, andere mit ihrer üblichen Militäruniform. Einige Piloten steuern ihre Drohnen über den Bildschirm der Fernsteuerung, andere setzen auf VR-Brillen, um quasi durch die „Augen“ der Drohne zu fliegen. Gerade beim finalen Anflug auf das kleine Fenster im Turm kommt es auf jede Millisekunde Reaktion und absolute Präzision an – und nicht jeder Versuch landet dort, wo er soll. Eine Drohne verfehlt das Fangnetz nur knapp und stürzt durch ein anderes Fenster wieder hinaus auf den Boden.

Im Wettbewerb bewährt sich schließlich das Drohnenteam der spanischen Armee. Die zweite Brigade der Castillejos-Division hat die meisten Punkte gesammelt – und gewinnt damit nicht nur Anerkennung auf dem Schlachtfeld der Drohnentechnik, sondern auch die Chance, im kommenden Jahr um den Weltmeistertitel zu kämpfen.

(sb)

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