Mi, 17.01.2024 , 12:02 Uhr

Amberg

Mit KI gutes tun

Künstliche Intelligenz – Fluch oder Segen? Das EMI-Forum an der OTH Amberg hat Beispiele für den positiven Einsatz von KI erörtert.

„AI for good – Gutes tun mit künstlicher Intelligenz“. So der Titel des EMI-Forums gestern Abend an der OTH in Amberg. „EMI“ steht für die Studienrichtungen Elektrotechnik, Medien und Informatik. In regelmäßigen Foren erörtern Experten aus Wissenschaft und Hochschule aktuelle Entwicklungen. Gestern stand die KI im Fokus. Dazu erklärt die OTH:

„Es besteht kein Zweifel, dass Künstliche Intelligenz sowohl Chancen als auch Risiken und Gefahren mit sich bringt. In der öffentlichen Diskussion liegt jedoch oft der Fokus auf den negativen Aspekten, wodurch die Vorteile und der beträchtliche Nutzen der KI in den Hintergrund gedrängt werden. Künstliche Intelligenz leistet jedoch in vielen Bereichen einen Beitrag zur Verbesserung von Systemen und damit zur Unterstützung der Menschen.“
Einen Abend lang gab es Beispiele für solche menschenzentrierte Anwendungen der KI:
„Keynote-Sprecherin Dr. Ivana Kruijff-Korbayová war vom Deutschen Rettungsrobotik-Zentrum online zugeschaltet. , Sie ging auf die Chancen und Herausforderungen für Sprachverarbeitung bei robotergestützten Rettungseinsätzen ein. Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte setzten zunehmend mobile Roboter für Erkundungs- und andere Aufgaben ein, da Roboter das persönliche Risiko der Einsatzkräfte verringern und ihre Einsatzmöglichkeiten erweitern können. Dr. Ivana Kruijff-Korbayová und ihr Team arbeiten seit etwa einem Jahrzehnt mit Ersthelfern zusammen, um die Teamarbeit bei der robotergestützten Katastrophenhilfe in realistischen Szenarien zu untersuchen. Dabei haben sie herausgefunden, dass die Teamarbeit erleichtert werden kann, indem die verbale Kommunikation zwischen den menschlichen Teammitgliedern interpretiert und in Missionsprozessmodellen verankert wird, um den Ablauf der Mission, die Ziele, die Aufgaben innerhalb des Mensch-Roboter-Teams und den Stand ihrer Ausführung zu verstehen.

Über den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Seenotrettung referierte Elisabeth Moser von Space-Eye. Space-Eye egagiert sich als gemeinnützige Organisation in der akuten Nothilfe für Menschen auf der Flucht.
Obwohl private Organisationen zur Seenotrettung regelmäßig hunderte Menschen aus Notlagen im Mittelmeer retten, fehlen ihnen oft verlässliche Daten, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Space-Eye nutzt für das Monitoring Satelliten- und Drohnenbilder, um Flüchtlingsboote aufzuspüren und eine sicherere und effizientere Rettung zu ermöglichen. Dazu arbeitet Space-Eye mit RGB+IR-Daten von privaten Anbietern, z.B. Planet.com, um daraus einen Schiff/kein Schiff-Datensatz zu generieren. Dies geschieht, indem der Datensatz mit historischen AIS-Daten (Positionsdaten von Schiffen) aus Küstenregionen abgeglichen wird.
Im dritten Vortrag ging Dr. Josef Scheiber von dem Tirschenreuther Unternehmen BioVariance auf datengetriebene Diagnosen ein, die nicht nur eine präzisere Gesundheitsanalyse ermöglichen, sondern auch zu einer spürbaren Steigerung der Lebensqualität beitragen.
Schließlich ging noch Dr. Paul Springer von MI4People auf die Frage ein, wie man „AI-for-Good-Projekte“ skalieren kann. MI4People ist eine gemeinnützige Organisation (NPO), die den Einsatz von Machine Intelligence (MI) für das Gemeinwohl mittels Anwendungsforschung fördert. Dafür arbeitet sie mit Non-Profit Organisationen (NPOs) und Forscher zusammen, die sich dem Gemeinwohl widmen. Ziel ist, zu erforschen, wie akute Probleme des Gemeinwohls mit Machine Intelligence Technologien wie Data Science, künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen, Process Mining oder robotergesteuerter Prozessautomatisierung gelöst werden können“.
Durch den Abend führte Profressor Dr. Gerald Pirkl vom EMI-Forum der OTH.

(gb)

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