Mi, 24.07.2019 , 11:58 Uhr

Neunburg vorm Wald: Kirche und Landwirtschaft im Dialog

Themen wie Artenvielfalt oder Naturschutz stehen derzeit hoch im Kurs. Das zeigte sich insbesondere beim Volksbegehren Artenvielfalt, welches Anfang des Jahres regen Zuspruch fand. Doch genau bei dem fühlten sich viele Landwirte zu Unrecht als Sündenböcke. Hier sei die ganze Schuld bei der Landwirtschaft abgeladen worden, kritisiert Josef Wutz, der Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbands.

Daher wollen die Landwirte nun Aufklärung schaffen und zeigen, dass sie sehr wohl Verantwortung für Tier und Natur übernehmen. Dafür luden sie Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer ein, um ihm ein realistisches Bild der oberpfälzer Landwirtschaft zu präsentieren. Er wurde vom Bayerischen Bauernverband zu der Betriebsbesichtigung auf dem Hof von Josef Wendl eingeladen. Die Landwirte seien sich ihrer Verantwortung gegenüber der Natur bewusst – das wollen sie dabei deutlich machen und auch zeigen, was sie bislang im Bereich Artenschutz geleistet haben.

Rund 100 Milchkühe stehen auf dem Hof von Josef Wendl und seiner Familie in Kemnath bei Fuhrn bei Neunburg vorm Wald. Für sie hat er auch jüngst einen neuen Stall gebaut: mit viel Licht, Luft, Auslauf und an vielen Stellen Stroh. Denn das Wohl seiner Tiere liege ihm am Herzen. Das machte er beim Besuch von Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer deutlich. Bei der Bewirtschaftung eines Hofes müsse man auch an die nachfolgenden Generationen denken, betont der Landwirt. Er versuche daher den Boden in gutem Zustand weiterzugeben. Von dem Engagement des Landwirts konnte sich nun Bischof Rudolf Voderholzer selbst ein Bild machen.

Der Bischof zeigte Verständnis für die Sorgen der Landwirte. Für ihn ist das Betreiben von Landwirtschaft und die Bewahrung der Schöpfung kein Widerspruch. Er stellte bei seinem Besuch einige Verbindungen zwischen Kirche und Landwirtschaft heraus. So sei etwa beides eine Lebensform und nicht nur ein Beruf. Josef Wendl ist beispielsweise Landwirt und Kirchenpfleger. Und der Ort selbst zeigte seine Verbundenheit zur Kirche: So gab es für den Bischof gleich zu Beginn ein Lied.

Die Kirchengemeinde zeigte sich hocherfreut über die Anwesenheit des Bischofs. Denn seit dem letzten Besuch eines Bischofs ist schon einige Zeit vergangen. Das war wohl im Jahr 1867 – also vor 152 Jahren. Dementsprechend gab es für den Bischof Lieder und eine Kirchenführung und er durfte die Kinder segnen. (nh)

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