Mi, 20.11.2019 , 10:44 Uhr

Neustadt/WN: Regionalkonferenz der Flächensparoffensive

5 Hektar pro Tag – mehr Fläche soll in Bayern nicht verbraucht werden. Die Bayerische Staatsregierung hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Wert im Landesplanungsgesetz zu verankern. Gleichzeitig sollen die bayerischen Kommunen aber in ihrer Entwicklung möglichst wenig eingeschränkt werden. Um diese unterschiedlichen Interessen und Ziele zu vereinbaren, sucht die Regierung den Dialog mit Landräten und Bürgermeistern vor Ort. Heute hat sich die Regionalkonferenz zur Flächensparoffensive für die nördliche Oberpfalz in Neustadt an der Waldnaab getroffen.

Flächenfraß oder gar Betonflut – solche Begriffe hat bei der Konferenz niemand gerne gehört. Darin waren sich sowohl Kommunalpolitiker als auch Regierungsvertreter einig: schließlich würden Flächen nicht verbraucht – sondern genutzt. Ansonsten herrschte in der Stadthalle in Neustadt allerdings vor allem Uneinigkeit: darüber, ob und wie Flächen in Bayern eingespart werden sollten.

Klaus Ulbrich, Abteilungsleiter für Landesentwicklung im Bayerischen Ministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, hat für die Flächensparoffensive geworben. Die Regierung betreibe Flächensparen nicht als Selbstzweck. Es habe Vorteile für Bürger und Siedlungen sowie Umwelt und Klima. Deswegen soll der Flächenverbrauch in Bayern bis 2030 auf fünf Hektar pro Tag gesenkt werden. Das soll aber nur ein Richtwert sein, keine verpflichtende Vorgabe. Die Regierung will gemeinsam mit den Kommunen arbeiten, betont sie, nicht gegen sie.

Doch unter den Lokalpolitikern herrscht kritische Stimmung. Sie sehen sich durch die Vorgabe zum Flächensparen in ihrer kommunalen Planungshoheit eingeschränkt. Wo der ländliche Raum im Moment Entwicklungsmöglichkeiten hat, dürfe er nicht durch Vorgaben zum Flächensparen behindert werden, so Wiesaus Bürgermeister Toni Dutz.
Viele Bürgermeister sind sich in einer gewissen Frustration einig: Kommunen seien angehalten die Wirtschaft zu fördern, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen – und nun gleichzeitig auch Flächen zu sparen. Das alles sei schwer vereinbar.

Die Regionalkonferenz sollte die Debatte ums Flächensparen versachlichen – doch sowohl bei Bürgern als auch bei Politikern wird das Thema wohl ein emotionales bleiben.

(az)

Flächensparkonferenz Flächensparoffensive Landesentwicklung und Energie Neustadt an der Waldnaab NEW Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Regionaler Planungsverband Oberpfalz Nord Siedlung Staatsministerium für Wirtschaft Verkehr
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

30.11.2023 Verleihung Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten Verleihung von Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten in Neustadt an der Waldnaab. Mit der Auszeichnung wird besonderes ehrenamtliches Engagement gewürdigt. Geehrt wurde Josef Gollwitzer aus Waldthurn: Er ist seit 1986 Platzwart und seit 1988 zweiter Vorsitzender beim FSV Waldthurn. Auch Rudolf Hauke aus Flossenbürg wurde ein Ehrenzeichen verliehen: Er ist seit 1969 Mitglied und seit 1988 30.11.2023 Familien mit Migrationshintergrund in Deutschland ankommen lassen Mehr als fünf Millionen minderjähriger Kinder in Deutschland haben einen Migrationshintergrund, so das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Tendenz: Steigend. Damit einher geht auch die Herausforderung, Migration gut zu organisieren. Häufig kommen Eltern mit Kindern nach Deutschland und treffen hier auf unbekannte kulturelle Werte. Um die Ankunft zu vereinfachen und den Familien 22.08.2023 Ruhe und Natur genießen in Störnstein Im Herzen von Störnstein ragt er hoch hinaus: der Schlossberg. Einen schöneren Blick auf die Gemeinde bekommt man nirgendwo sonst. Für den Urlaub Dahoam in Störnstein gibt es also keinen besseren Ausgangspunkt. Denn wer den Schlossberg erklimmt, findet nicht nur eine einmalige Aussicht, der steht auch am Geburtsort der Gemeinde selbst. Um 1144 wurde Störnstein 12.07.2023 Auf den Stadtplatz kommen Bauarbeiten zu Es ist ein Streit der sich schon lange zieht. 2011 wurde hier umgebaut, 2012 der neue Stadtplatz eingeweiht. Seitdem musste immer wieder repariert werden. Die Ursache: die Trennbetonschicht unter den Pflastersteinen sei mangelhaft, dadurch lockern sich die Pflastersteine und sinken teilweise mehrere Zentimeter tief ab. Doch sind Pflastersteine für diese vielbefahrene Straße überhaupt geeignet? Die