Do., 23.01.2025 , 16:40 Uhr

Regensburg

Oberpfälzer Metall- und Elektroindustrie kämpft mit Rezession – Deindustrialisierung schreitet voran

Die Metall- und Elektroindustrie (M+E) in der Oberpfalz steht vor einer schweren Krise. Laut einer aktuellen Umfrage der Arbeitgeberverbände bayme vbm, die am 22. Januar 2025 in Regensburg vorgestellt wurde, haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr 2024 weiter verschlechtert. Alexandra Bornemann, Vorsitzende des bayme vbm Vorstands in der Region Oberpfalz, warnt vor den Folgen der Deindustrialisierung und fordert dringend eine wirtschaftspolitische Wende.

Nur 22,5 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage als gut, während der Saldo aus positiven und negativen Antworten bei -19,6 Punkten im Inlandsgeschäft und -8,7 Punkten im Auslandsgeschäft liegt. Die Erwartungen für 2025 sind zwar im positiven Bereich – mit +26,6 Punkten für das Inlandsgeschäft und +33,3 Punkten für das Auslandsgeschäft – dennoch bleibt die Lage angespannt.

Rückgang bei Produktion und Investitionen

Die Produktionspläne der Unternehmen im Inland bleiben verhalten: Weniger als 20 Prozent planen, ihre Produktion auszuweiten, während 27,2 Prozent sie drosseln müssen. Die Investitionspläne haben sich leicht verbessert, bleiben jedoch mit einem Saldo von -18,0 Prozent auf einem sehr niedrigen Niveau. Besonders kritisch: Nur noch 10 Prozent der Investitionen entfallen auf Erweiterungen. Bornemann warnt: „Ohne Investitionen am Standort droht ein Abbau der Kapazitäten – das ist der erste Schritt zur Deindustrialisierung.“

Dramatischer Stellenabbau in der Oberpfalz

Die Beschäftigungszahlen in der Oberpfälzer M+E-Industrie entwickeln sich weiter negativ. Im Jahr 2024 wurden 1.300 Stellen abgebaut, wodurch die Beschäftigtenzahl auf 99.000 gesunken ist. Für 2025 wird ein weiterer Verlust von 2.500 Arbeitsplätzen erwartet. Über 30 Prozent der Unternehmen planen Stellenabbau. Bornemann betont: „Die Beschäftigten sind die Leidtragenden einer verfehlten Industrie- und Standortpolitik.“

Forderung nach wirtschaftspolitischer Wende

Mit Blick auf die Neuwahlen im Februar 2025 fordern die Arbeitgeberverbände eine drastische wirtschaftspolitische Wende. Bornemann mahnt: „Entlastungen bei Arbeitskosten, Energiekosten, Unternehmenssteuern und bürokratischen Vorgaben sind dringend nötig.“ Zudem müssten staatliche Ausgaben auf den Prüfstand gestellt werden. Sie warnt vor weiter steigenden Belastungen und einem schwierigen außenwirtschaftlichen Umfeld: „Die Kosten am Standort Deutschland laufen aus dem Ruder.“

(exb)

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