Fr., 09.04.2021 , 12:02 Uhr

Oberpfalz: Eigennütziger „Robin Hood“ festgenommen - Überörtliche Einbruchserie geklärt

Beinahe zwei Jahre lang wurden zumeist Landwirte in Grenznähe durch eine Diebstahls- und Einbruchserie in Atem gehalten. Jetzt gelang der Kriminalpolizeiinspektion Amberg der Durchbruch bei den Ermittlungen. Zwei Tatverdächtige sitzen in Untersuchungshaft.

Seit Juli 2019 ereignete sich in der Oberpfalz eine Serie von Diebstählen und Einbrüchen in zumeist landwirtschaftliche Anwesen. Die Täter entwendeten überwiegend Kettensägen und Akku-Werkzeuggeräte namhafter Hersteller. Bis Oktober 2020 wurde dieser Serie eine hohe zweistellige Fallzahl aus der gesamten Oberpfälzer Grenzregion zugerechnet, so das Polizeipräsidium Oberpfalz.

Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg übernahm im Auftrag des Polizeipräsidiums Oberpfalz zentral die Ermittlungen zu dieser Serie. Aufgrund der ersten Erkenntnisse der Polizeiinspektion Furth im Wald war bereits ein 41-jähriger tschechischer Staatsangehöriger ins Visier der Ermittler geraten, nachdem er versucht hatte, mutmaßliches Diebesgut unter falscher Identität über Online-Marktplätze in Tschechien zu verkaufen. Hierzu benutzte er das Pseudonym „Juraj Jánošík“, sinngemäß eine slowakische Version des Robin Hood.

Da der Verkäufer auch in Tschechien wohnhaft war, wurden länderübergreifende Ermittlungen eingeleitet. Infolgedessen geriet auch ein weiterer, 41-jähriger tschechischer Staatsangehöriger in den Fokus der Amberger Kriminalpolizei. Auch er steht im Verdacht, an den Einbrüchen beteiligt gewesen zu sein und das Diebesgut zum Kauf im Internet angeboten zu haben.

Eine Vielzahl der Taten im gesamten grenznahen Raum der Oberpfalz, die mit dem gleichen Modus Operandi begangen wurden und die möglicherweise den Tätern zugeordnet werden können, waren von der Kriminalpolizei in Amberg von allen Oberpfälzer Polizeidienststellen angefordert worden, berichtet das POlizeipräsidium. Es erfolgten detaillierte Auswertungen und weitere umfangreiche Ermittlungen, stets in enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinsamen Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Schwandorf.

Nachdem eine Reihe von Einbrüchen den beiden Tatverdächtigen zugeordnet werden konnte, wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg gegen beide Männer europäische Haftbefehle erwirkt, die am 24. Februar und am 7. März von den tschechischen Behörden in der Tschechischen Republik vollzogen wurden. Seit dieser Zeit kam es im grenznahen Raum zu keinen neuen Straftaten mit dieser Vorgehensweise.

Die Auslieferung beider Tatverdächtiger ist beantragt. Die Ermittlungen seien aber, insbesondere im Hinblick auf die Vielzahl der angezeigten Taten, noch nicht abgeschlossen.

(vl)

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