Fr., 22.05.2020 , 10:00 Uhr

Oberpfalz: Neue Regeln zum Schutz für Radfahrer

Zum 28. April ist die neue StVO-Novelle in Kraft getreten. Sie beinhaltet zahlreiche Neuerungen und Ergänzungen, die das Fahrradfahren im öffentlichen Verkehrsraum verbessern und sicherer machen sollen. Das Polizeipräsidium Oberpfalz will die Bürger darauf noch einmal aufmerksam machen:

Polizeivizepräsident Thomas Schöniger begrüßt die Bestimmungen: „Der Trend, sich mit dem Fahrrad statt dem Auto zu bewegen, hält gerade im innerstädtischen Bereich weiterhin an. Auch im Hinblick auf die elektrisch betriebenen Fahrzeuge, wie Pedelecs, steigt deren Verkehrsbeteiligung. Es war daher notwendig, diesen Entwicklungen die gesetzlichen Regelungen anzupassen, um ein sicheres Fortbewegen im Straßenverkehr unter allen Verkehrsteilnehmern zu ermöglichen.“

Seit April gelten erhöhte Geldbußen, insbesondere für das verbotswidrige Parken auf Geh- und Radwegen, sowie das Halten auf sog. Schutzstreifen. Diese Schutzstreifen sollen den Rad- und Autoverkehr mit einer gestrichelten weißen Linie trennen. In der Vergangenheit hat sich des Öfteren gezeigt, dass haltende Fahrzeuge ein Hindernis für Radfahrer bildeten, sodass diese ausweichen mussten. Aus dem Grund gilt nun auf diesen ein generelles Halteverbot.
Neben einer Geldbuße von derzeit 15 bis 100 Euro soll bei schweren Verstößen zusätzlich ein Eintrag eines Punktes in das Fahreignungsregister erfolgen.

Während bei Überholvorgängen bislang nur von „ausreichend Seitenabstand“ gesprochen wurde, gibt es nun klare Vorgaben, um Gefährdungen von Fahrradfahrern zu minimieren. So gilt für Kraftfahrzeuge innerorts ein seitlicher Mindestüberholabstand von 1,5 m sowie außerorts von 2 m.

Im Jahr 2019 ereigneten sich in der Oberpfalz 1.132 Verkehrsunfälle, bei denen Radfahrer beteiligt waren. Mit Blick auf die Hauptursachen bei Verkehrsunfällen allgemein in der Oberpfalz stellte das vorschriftswidrige Abbiegen einen hohen Anteil dar. Dazu zählen auch Unfälle, bei denen Fahrradfahrer von abbiegenden Fahrzeugen übersehen wurden. Dem entgegenwirken soll nun, dass sich rechtsabbiegende Kraftfahrzeuge über 3,5t innerorts nur noch mit Schrittgeschwindigkeit (4-7, max. 11km/h) bewegen dürfen. Verstöße dieser Art werden künftig mit Bußgeldern von 70 bis 105 Euro und einem Punkt im Fahreignungsregister sanktioniert.

Weiterhin werden für Fahrradfahrer mehrere neue Verkehrszeichen eingeführt. So gibt es den sog. „Grünpfeil“, der wie bei anderen Fahrzeugen auch, ein gesondertes Rechtsabbiegen speziell für Fahrradfahrer ermöglichen soll. Fahrradzonen werden analog der Tempo 30-Zonen eingeführt. Diese dürfen von anderen Fahrzeugen nur befahren werden, wenn das mit Zusatzzeichen freigegeben wurde. Grundsätzlich gilt für den Fahrverkehr innerhalb dieser Zonen eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Zudem sollen der Bau von Radschnellwegen ermöglicht werden.
An besonderen Örtlichkeiten kann die Straßenverkehrsbehörde künftig ein Überholverbot von einspurigen durch mehrspurige Fahrzeuge anordnen. Dies wird mit einem entsprechenden Verkehrszeichen versehen.
Gerade für Eltern interessant ist die Beförderung von Personen auf Fahrrädern. Denn in Zukunft können auf Fahrrädern, die speziell zur Personenbeförderung gebaut sind, beispielsweise Kinder mitgenommen werden. Der Fahrzeugführende muss dabei mindestens 16 Jahre alt sein.
Neben diesen Rädern gewinnen auch Lastenfahrräder immer mehr an Bedeutung. Fortan können Fahrradfahrer spezielle Parkflächen und Ladezonen, die mit dem Bild „Lastenfahrrad“ gekennzeichnet sind, nutzen. Die Straßenverkehrsbehörde ist für die Anordnung und Kennzeichnung solcher Zonen zuständig.
Mit der aktuellen Novelle ist auch das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern grundsätzlich gestattet. Sollte ein anderer Verkehrsteilnehmer jedoch behindert werden, so ist hintereinander zu fahren.

Mit den geltenden Bestimmungen soll ein weiterer Schritt in Richtung „Sicherheit im öffentlichen Straßenverkehr“ geschaffen werden. Polizeivizepräsident Thomas Schöniger appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, sich an die neuen Vorgaben zu halten und sich entsprechend rücksichtsvoll sowie mit gebotener Vorsicht im Straßenverkehr zu beteiligen.

(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberpfalz)

Auto Ergänzungen Fahrrad Fahrradfahrer Neuerungen Novelle Oberpfalz Oberpfalz TV OTV sicher Strafen Straßenverkehrsordnung StVO-Novelle Verkehr Verkehrsteilnehmer

Das könnte Dich auch interessieren

17.11.2025 86-Jähriger bei Unfall bei Rieden schwer verletzt Ein 86-Jähriger ist bei einem Verkehrsunfall bei Rieden im Landkreis Amberg-Sulzbach schwer verletzt worden. Der Senior schob sein Fahrrad über die Fahrbahn, ohne auf den fließenden Verkehr zu achten. Dabei erfasste ihn ein Auto, und er wurde mehrere Meter nach vorne geschleudert. Ein Rettungshubschrauber brachte den schwer Verletzten ins Krankenhaus. Der Schaden am Fahrzeug beträgt 03.11.2025 Trunkenheitsfahrt endet in Graben Ein betrunkener 25-Jähriger ist am Samstagmorgen mit seinem VW von der Fahrbahn geflogen. Gegen 09:30 Uhr war er von Eschenbach aus Richtung Holzmühle unterwegs, als er in einer Kurve die Kontrolle über sein Auto verlor, mehrere Meter in die Luft geschleudert wurde und sich im Straßengraben überschlug, so die Polizei Eschenbach. Der 25-Jährige wurde zum 30.07.2025 KI im Weidener Straßenverkehr Mehr Sicherheit für Radfahrer. Dafür hat die Stadt Weiden am Adolf-Kolping-Platz ein Abbiege-Assistenzsystem installiert. Das System arbeitet mit mehreren Kameras und nutzt künstliche Intelligenz. So wird die Verkehrssituation in Echtzeit beurteilt. Erkennt das System einen Radfahrer im sogenannten „toten Winkel”, gibt es ein Signal. Das System lernt laufend dazu und nimmt in den Sommerferien den 24.06.2025 Urlaub Dahoam: Beim Kapplwirt in Waldsassen Wer sich auf den idyllischen Wander- und Radwegen rund um die berühmte Waldsassener Kappl bewegt, entdeckt nicht nur Natur pur, sondern auch einen ganz besonderen Ort zum Verweilen: den Kapplwirt. Hier treffen moderne Gastlichkeit auf jahrhundertealte Wirtshaustradition, und kreative Burgerkreationen auf Oma’s Sauerbraten. Seit mehr als 300 Jahren steht das Gasthaus direkt an der Kappl,