Di., 01.12.2020 , 17:03 Uhr

Ostbayern: Alternativen zur Bahnstromleitung werden geprüft

Das Gutachten zu den möglichen Alternativen einer Bahnstromleitung kommt: Die Bahn setzt den Wunsch der Region damit um und die offenen Fragen werden von neutraler Seite bewertet. Bei einem Abstimmungsgespräch zwischen DB und politischen Vertretern wurden in der vergangenen Woche die Details besprochen und ein breiter Konsens zum Gutachter sowie den Inhalten gefunden.

Als Gutachter verständigten sich DB und Politik auf Prof. Dr.-Ing. Arnd Stephan von der Technischen Universität Dresden. Er hat die renommierte Professur für Elektrische Bahnen inne und kann als zertifizierter Sachverständiger sowie durch einschlägige Referenzen umfassende Kompetenzen auf dem Gebiet der Bahnstromversorgung und Elektrifizierung nachweisen. Prof. Dr. Stephan genießt ausdrücklich auch das Vertrauen der politischen Vertreter sowie der „IG Bahnstrom – so nicht“.

Auch Versorgung aus dem öffentlichen Netz wird beleuchtet
Einigkeit gab es auch über den inhaltlichen Rahmen des Gutachtens: Es sollen systematisch alle technisch und betrieblich in Frage kommenden Varianten der Elektrifizierung identifiziert und in einem Differenzialvergleich gegenübergestellt werden. Die Varianten reichen dabei von klassischen Freileitungen über eine dezentrale Bahnstromversorgung über Umrichterwerke bis hin zu einem starr geerdeten Inselnetz mit teilweiser Erdverkabelung. Dabei werden auch Vorschläge einfließen aus dem Planungsentwurf, der auf Initiative von Kommunen und der IG „Bahnstrom – so nicht“ erstellt wurde.

Beauftragung noch in diesem Jahr
Das Gutachten soll über Bundesmittel finanziert und noch in diesem Jahr beauftragt werden. Die Erstellung des Gutachtens wird voraussichtlich rund vier Monate in Anspruch nehmen. Die Ergebnisse könnten damit noch vor Beginn des Raum-ordnungsverfahrens vorliegen. Begleitet wird die Erstellung des Gutachtens auch weiterhin durch Vertreter aus der Region.

Über den gefundenen Konsens freute sich nicht nur die DB sondern auch die politischen Vertreter aus der Oberpfalz und Mittelfranken. Besonders lobten die Teilnehmer die übereinstimmende Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit. Die gesamte Region zieht an einem Strang und steht zum gemeinsamen Ziel der Elektrifizierung von Nordostbayern.

Bahnstrom für Nordostbayern
Fast 500 Kilometer Bahnstrecken in der Oberpfalz, Ober- und Mittelfranken wollen Bund und Bahn elektrifizieren. Damit der Ausbau gelingt, muss erstmals Bahnstrom nach Nordostbayern gelangen. Ein großer Aufwand, der sich lohnt: Denn für eine starke Schiene braucht es auch eine starke Stromversorgung

(vl)

Alternative Bahnstrom Deutsche Bahn Konsens Leitung Oberpfalz Oberpfalz TV Ostbayern OTV Politik Prüfung Strom Zug

Das könnte Dich auch interessieren

29.04.2025 Tödliches Zugunglück in Klardorf: Auto wird am Bahnübergang von Zug erfasst Am Dienstag kam es im Schwandorfer Ortsteil Klardorf zu einem schweren Unfall an einem Bahnübergang. Ein Auto wurde dabei von einem Personenzug erfasst. Der 76-jährige Fahrer verstarb noch an der Unfallstelle. Mehrere Fahrgäste des Zugs erlitten einen Schock und wurden vor Ort von Einsatzkräften versorgt. Räder, Motorteile und weitere Trümmer fanden die Einsatzkräfte noch mehr 05.12.2025 Neuer Kompromiss soll Weiden aus der Haushaltskrise ziehen Was vor wenigen Tagen noch unmöglich schien, ist nun gelungen: In Weiden konnten Oberbürgermeister Jens Meyer sowie die CSU- und SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Benjamin Zeitler und Roland Richter einen Kompromiss im Haushaltsstreit finden. Nach dem gescheiterten Haushaltsentwurf der vergangenen Woche – ausgelöst vor allem durch heftigen Streit über eine mögliche Erhöhung der Gewerbesteuer – wurde hinter 02.12.2025 Bahnübergang Klardorf: Störungen, Sorgen – und ein ungeklärter Todesfall Immer wieder kommen sie zum Stillstand – die Autos am Bahnübergang Klardorf bei Schwandorf. Mal bleiben die Schranken unten, obwohl weit und breit kein Zug zu sehen ist. Mal ist es genau andersherum – ein Zug kommt, und die Schranken stehen trotz roter Ampel offen. Besonders in den letzten Wochen sorgten mehrere Störungen für chaotische 10.11.2025 Grüne im Landkreis Tirschenreuth nominieren Kreistagsliste mit Frauenmehrheit Die Grünen im Landkreis Tirschenreuth haben die Kandidaten für die Kreistagsliste nominiert. Per Blockabstimmung genehmigten die 33 Wahlberechtigten die Liste mit 50 Kandidaten einstimmig. Landratskandidat Josef Schmidt belegt Platz 1 der Liste. Die Grünen wollen ihre derzeitigen vier Kreistagssitze sichern und zusätzlich weitere dazugewinnen. Besonders sei, dass mehr als 50 Prozent der Kandidaten Frauen sind.