Der Wunsch nach einem eigenen Kind, nach einer Familie – für viele Menschen das natürlichste der Welt. Doch was, wenn es auf natürlichem Wege nicht klappt? Bundesweit betrifft das etwa jedes zehnte Paar. Trotzdem ist das das Thema unerfüllter Kinderwunsch nach wie vor ein Tabuthema.

Kinderwunschbehandlungen steigen

Fakt ist: Immer mehr Paare suchen sich medizinische Hilfe. Im Kinderwunschzentrum Amberg zum Beispiel haben sich die Behandlungszahlen zwischen 2015 und 2022 mehr als verdoppelt. Warum also sprechen so wenige darüber? Dr. Jürgen Krieg hat die Erfahrung gemacht, dass sich vor allem Männer immer noch schwer mit dem Thema Unfruchtbarkeit tun. „Da kommt dann das Thema Männlichkeit ins Spiel und die Frage ‚Wie definiere ich mich?’“, so Krieg. „In vielen steckt das auch unbewusst, einfach wegen der Art und Weise, wie man erzogen wurde“

Körperliche und psychische Belastung

Im Kinderwunschzentrum gibt es verschiedene Möglichkeiten, betroffenen Paaren zu helfen: Das reicht von der hormonellen Stimulation der Frau bis hin zu Inseminationen und künstlichen Befruchtungen. Doch diese Behandlungen haben es in sich.

„Man weiß irgendwann gar nicht mehr, wo man die Spritzen noch ansetzen soll, wo kein blauer Fleck ist“, erinnert sich zum Beispiel Lisa. Sie ist mit ihrem Mann Andreas den Weg der künstlichen Befruchtung gegangen, weil sie wegen der Erkrankungen Endometriose auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen kann. „Es ist körperlich sehr belastend, aber vor allem auch psychisch“, erinnert sie sich. „Da ist immer wieder die Hoffnung da. Und die bricht einem immer wieder ein bisschen das Genick, wenn man wieder ein Schwangerschaftstest macht und wieder kommt kein zweiter Strich.“

Betroffene erzählen in OTV-Reportage

Der Weg zum Wunschkind – viele Paare gehen dabei an die Grenzen ihrer psychischen und physischen Belastbarkeit. Drei Betroffene haben mit uns darüber gesprochen. Die Reportage „Warten auf das Wunder“ erzählt vom Bangen und Hoffen in der Kinderwunsch-Zeit, von medizinischen Gründen und Möglichkeiten und vom unermesslichen Glück, wenn der Weg erfolgreich war. Am Freitag, den 1. November 2024 ab 18 Uhr auf OTV.

(az/mz)