Bilder, die mit künstlicher Intelligenz erstellt wurden, sind heute schon fast nicht mehr von echten Bildern zu unterscheiden. Das ist zum einen beeindruckend – und zum anderen gefährlich. Denn was ist beispielsweise, wenn jemand mit einem gefälschten Passbild zur Ausweisbehörde geht?
Um solchen Fälschungen einen Riegel vorzuschieben, hat die Bundesregierung seit dem 1. März eine neue Regelung für Passbilder eingeführt. Das E-Passbild soll sowohl die Sicherheit der Ausweisdokumente erhöhen als auch deren Erstellung vereinfachen. Die Konsequenz: Bereits vorhandene, physisch ausgedruckte Passfotos – sind nun größtenteils nutzlos. Nur wenn sie im vergangenen Monat erstellt wurden, werden klassische Fotos mancherorts noch angenommen.
Am Amt oder im Fotostudio?
Viele Bürgerämter, wie etwa in Amberg, haben sich bereits auf die Umstellung eingestellt. Dort können Passfotos jetzt direkt vor Ort digital aufgenommen werden – beispielsweise mit speziell umgebauten Smartphones. Die Bilder werden von einem Mitarbeiter direkt ins System eingespeist, ohne Umwege und ohne Manipulationsgefahr.
Wer trotzdem lieber zum Fotografen seines Vertrauens geht, kann dies weiterhin tun. Das ist besonders für die Branche wichtig, denn Passbilder sind für viele Studios eine essenzielle Einnahmequelle. Die Sorge, dass die neue Regelung ihnen die Kundschaft entzieht, sei also unbegründet, erklärt Manfred Bock, Geschäftsführer des Fotostudios „fotofrey“ in Amberg.
Fotografen können die Bilder wie gewohnt bearbeiten und anschließend in eine gesicherte Cloud hochladen. Der Kunde erhält seine digitalen Passbilder dann in Form eines Ausdrucks mit QR-Code. Ein Vorteil ist nicht nur die bessere Bildqualität – sondern auch die längere Gültigkeit. Während die Fotos am Amt nur zwei Stunden gültig sind, beträgt die Frist eines Fotos vom Studio ein halbes Jahr.
(sb)