124 Liter zu wenig hat es bis Ende Juni 2025 in Amberg geregnet – und ähnliches gilt natürlich auch für viele andere Orte in unserer Region. Die Trockenheit bekommen auch die Betreiber der Eixendorfer Talsperre zu spüren. An dem Stausee hat das Wasserwirtschaftsamt Weiden in den vergangenen zwei Jahren einen neuen Entnahmeturm gebaut – und ist nun dabei, diesen auf Herz und Nieren zu testen. Doch wegen des wenigen Regens konnte erst später mit dem Probebetrieb begonnen werden als geplant.
Entnahmeturm muss wasserdicht sein
Aktuell wird das Wasser am Eixendorfer Stausee höher gestaut als normalerweise. Bei unseren Dreharbeiten liegt der eineinhalb Meter höher als sonst. Das hat einen bestimmten Grund: Das Wasserwirtschaftsamt muss den neu gebauten Entnahmeturm an der Talsperre testen. „Das Bauwerk muss überstaut werden. Wir müssen feststellen, dass die Bauteile im inneren bei Hochwasser dichtgehalten werden und weiterhin funktionieren.“, erklärt Christian Götz vom Wasserwirtschaftsamt Weiden. Wenn der Probebetrieb problemlos verläuft, soll der richtige Betrieb im Frühjahr 2026 starten.
Kampf gegen die Blaualgen an mehreren Fronten
Der Entnahmeturm soll in Zukunft Wasser aus dem See oberflächennah abführen – im Gegensatz zu vorher, als Wasser vom Grund des Sees abgeleitet wurde. Denn: das Wasser ist in den verschiedenen Schichten unterschiedlich warm. Und das soll auch so bleiben, statt ständig durch das Wasserablassen durchgemischt zu werden.
Die Nährstoffe, die sich am Boden des Sees befinden, sollen auch dort, in den kälteren Wasserschichten, bleiben. Denn kommen sie an das wärmere Oberflächenwasser, breiten sich Blaualgen aus – und die können für den Menschen gefährlich werden. Allerdings betont Christian Götz vom Wasserwirtschaftsamt: Um das Blaualgenproblem bekämpfen zu können, ist neben dem neuen Entnahmeturm vor allem wichtig, dass insgesamt weniger Nährstoffe in den See gespült werden.
Angeln auch mit Gehbehinderung möglich
Ein weiteres neues Bauwerk an einer anderen Stelle am Stausee befindet sich aktuell auch quasi im Probetrieb: Ein barrierefreier Angelplatz, speziell für gebehinderte Menschen. Der Angelplatz ist im Rahmen eines neuen Pflege- und Entwicklungsplans für den Stausee entstanden. Einem Konzept, das die Uferpflege nachhaltiger und ökologischer machen soll, zum Beispiel durch neue Regelungen bei Mahd-Zeitpunkten. Das soll Vögel und Amphibien besser schützen, erklärt Christian Götz.
(az)