118 Meter hoch, rund 1.000 Tonnen schwer – diese beiden Kräne werden in den kommenden sieben Jahren die Hauptarbeit auf dem Gelände des Müllkraftwerks Schwandorf übernehmen.
Der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) modernisiert unter dem Projektnamen „Triphönix“ sein Kraftwerk – die größte Investition in seiner Geschichte. Nach dem Neubau der Rauchgasreinigung sind nun die alten Öfen an der Reihe. Über 40 Jahre lang haben sie zuverlässig Müll verbrannt. Jetzt gehen sie in Rente – und für ihren Abbau braucht es die beiden Giganten, die auf den Namen „Wotan“ hören. Das ZMS hat die beiden Kräne gekauft, da das Mieten fast genauso teuer gewesen wäre. (ca. 3–4 Mio. Euro Kaufkosten)
Der Aufbau der Kräne ist ein logistisches Meisterstück. Dreißig Transporter lieferten die Einzelteile an. Um einen Kran zusammenzusetzen, werden weitere Kräne benötigt – und um diese aufzubauen, wiederum Kräne. Eine Art Matroschka-Prinzip, nur deutlich schwerer. Bis Ende der Woche sollen die Giganten einsatzbereit sein, dann erfolgt die TÜV-Abnahme.
Ab 2026 beginnt der schrittweise Abbau der alten Kessel. Die tonnenschweren Teile werden millimetergenau durch das Dach hinausgehoben, um anschließend die neuen Bauteile wieder einzusetzen. Der Müll wird zeitweise in Teilen in anderen Verbrennungsanlagen verbrannt, da ein Kessel alleine nicht ausreichen würde.
Bis 2031 soll das Projekt „Triphönix“ abgeschlossen sein. Dann wird das ZMS eines der modernsten Müllkraftwerke Deutschlands betreiben: mehr Energie aus Abfall, weniger Emissionen und langfristige Entsorgungssicherheit für ganz Ostbayern. Bis dahin stehen sie hier – die aktuell stärksten und tragfähigsten Kräne Deutschlands.
(ls)