Mo, 25.10.2021 , 15:50 Uhr

Prozess wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern - Urteil gefallen: 2 Jahre 9 Monate

Es sind schwere Vorwürfe, die die Staatsanwaltschaft einem 59-jährigen Kümmersbrucker vorwirft: schwerer sexueller Missbrauch von Kindern, sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen, Vergewaltigung in drei Fällen, sexuelle Nötigung sowie Abruf kinderpornografischer Inhalte. Vorwürfe, die der Angeklagte weitgehend einräumt.

Laut Anklageschrift habe der Angeklagte im Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2018 und dem 5. Mai 2020 maßgeblich und regelmäßig, nahezu täglich die Betreuung seiner 2008 geborenen Enkelin übernommen. In einer Vielzahl an Fällen hat der Angeklagte das Mädchen dabei sexuell missbraucht. Er habe als Vaterersatz helfen wollen und dabei eine falsche Liebesbeziehung zu seiner Enkelin aufgebaut, erklärte der Angeklagte. Mit seinem Geständnis wollte er auch dem Kind die Aussage vor Gericht ersparen. Die richterliche Videovernehmung des Mädchens im Vorfeld wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgespielt.

Zudem hat der Angeklagte sich schriftlich beim Opfer entschuldigt und einen Täter-Opfer-Ausgleich in Höhe von 20.000 Euro in Aussicht gestellt. Dazu kommt ein therapeutisches Gutachten über den Angeklagten.

Die Mutter des Opfers verweist über ihren Anwalt auf den Widerstand, den das Mädchen geleistet hat: Sie sei weggelaufen, habe sich im Bad eingesperrt – ein klarer Beleg, dass der Angeklagte gegen den Willen des Kindes handelte.

Durch den Abruf kinderpornografischer Inhalte in drei Fällen seien zudem die generellen pädophile Neigungen des Angeklagten ersichtlich. Auch das sei nun Gegenstand der Therapie, so der Anwalt des Angeklagten. Er forderte in seinem Plädoyer daher eine Strafe von zwei Jahren auf Bewährung. Die Staatsanwaltschaft plädierte auf vier Jahre und neun Monate. Das Urteil blieb deutlich hinter diesem Strafmaß: Zwei Jahre und neun Monate Haft.

(mz)

Amberg Gericht Kriminalität Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Prozess Sexueller Missbrauch
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

20.11.2023 Vergewaltigungsprozess Amberg: kurzer 7. Verhandlungstag Der Prozess am Landgericht Amberg war heute bereits nach rund 25 Minuten beendet. Es geht in dem Prozess um einen Mann, der seine von ihm getrennt lebende Frau vergewaltigt und schwer verletzt haben soll. Heute wurde nur der Befangenheitsantrag von Verteidiger Jörg Jendricke durch die Kammer des Landgerichts Amberg abgelehnt. Jendricke hatte dem Gutachter Prof 10.07.2023 Schwerer sexueller Missbrauch eines Kindes – Angeklagter kollabiert Notärzte im Gerichtssaal des Landgerichts Amberg. Ein 32-jähriger Angeklagte aus dem Landkreis Schwandorf ist kollabiert. Kurz zuvor teilt ihm der Richter mit, dass seine Berufung nur schlechte Aussichten auf Erfolg habe. Dem Angeklagten wird unter anderem schwerer sexueller Missbrauch eines Kindes vorgeworfen sowie die Verbreitung von kinder- und jugendpornografischer Schriften. Das Amtsgericht Schwandorf hat den 09.04.2024 Totschlagsprozess-Prozess: Ist der Angeklagte schuldfähig? Der Beschuldigte erscheint ruhig den ganzen Prozess über, seine Blicke recht eintönig, seiner Familie lächelt er zu. Die Ermittlungsbehörde hatte eine sogenannte Antragsschrift eingereicht und damit einen Prozess veranlasst. Ein junger Mann soll im Oktober vergangenen Jahres seiner Mutter mindestens viermal in den Oberkörper gestochen haben. Jetzt muss das Landgericht Amberg in einem Sicherungsverfahren entscheiden 29.01.2024 Urteil im Amberger Vergewaltigungsprozess gefallen 9 Jahre 3 Monate – so lautet das Urteil gegen einen 32-jährigen Mann, der sich am Landgericht Amberg wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung, der gefährlichen Körperverletzung und der Freiheitsberaubung verantworten musste. Nach Ansicht der Kammer hat der Mann seine von ihm getrennt lebende Frau mit Faustschlägen und Fußtritten verletzt. Ferner hat er sie zu Boden