Am Weidener Landgericht ist heute der Prozessauftakt gegen einen 40-jährigen türkischen Staatsbürger gewesen. Angeklagt ist er des gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in 6 Fällen. Bei dem Prozess geht es um Polizeitrickbetrügereien.
Der Angeklagte soll zusammen mit weiteren Bandenmitgliedern im Zeitraum von September 2020 bis März 2021 um insgesamt 208.500 Euro gebracht haben. Die Bandenmitglieder sollen dabei als vermeintliche Polizisten oder Staatsanwälte die Senioren angerufen und sie unter Vortäuschung falscher Tatsachen um das Geld gebracht haben. Wahrscheinlich wurden die Betrügereien aus der Türkei heraus gesteuert. Die Helfer, die das Bargeld oder den Schmuck abholten, waren vor Ort.
Ein anberaumtes Rechtsgespräch zwischen den Verteidigern und dem Gericht war ergebnislos. So kam am Vormittag eine jetzt 89-jährige Frau als Zeugin zu Wort. Sie schilderte die Vorgehensweise der Täter, die sehr vertrauenswürdig und nett gewesen seien. Vermeintliche Staatsanwälte wollten ihr Bargeld vorübergehend in Falschgeld umtauschen, um anderen Tätern auf die Spur zu kommen. Durch ihre Leichtgläubigkeit erbeuteten die Täter rund 32.000 Euro.
Vor derartigen Tricks hat die oberpfälzer Polizei in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder gewarnt. Polizisten und Staatsanwälte würden nie anrufen, um Geld zu verlangen, hieß es in den Mitteilungen.
Der 40-jährige Angeklagte wurde am 9. März vergangenen Jahres in Wiesau von der Polizei festgenommen.
(tb)