Do., 21.03.2024 , 16:46 Uhr

Hof

Reaktionen auf das Urteil im Fall Lena

Einen Tag nach dem Urteil im Kinderheimprozess vor dem Landgericht in Hof ist die Betroffenheit groß.

Wie gestern gemeldet, hat der Fall um die zehnjährige Lena, die vor einem Jahr in einem Kinderheim in Wunsiedel erst vergewaltigt und dann von einem anderen erdrosselt wurde, juristisch ein vorläufiges Ende gefunden.

Für sieben Jahre und sechs Monate muss der 26-jährige Angeklagte Daniel T. ins Gefängnis.

Die Jugendkammer des Landgerichts in Hof sprach den Müllwerker für schuldig der Vergewaltigung, des schweren sexuellen Missbrauchs, sexuellen Missbrauchs und Körperverletzung. Zudem wurden mehrere Einbruchsdiebstähle mit abgeurteilt. Eine Beteiligung an der Tötung von Lena durch einen damals elfjährigen Mitheimbewohner sei nicht nachzuweisen. Dazu seien die Angaben des Jungen viel zu widersprüchlich, befand die Jugendschutzkammer unter Vorsitz von Richter Christopher Feulner.

Das Urteil wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Vor allem für die Eltern von Lena sei es unbefriedigend, teilten deren Anwälte Martina Fuchs-Andonie für den Vater und Lutz Rittmann für die Mutter mit. Sie hätten sich von dem Prozess erhofft, dass die Umstände, unter denen ihre Tochter ums Leben gekommen ist, besser aufgeklärt werden. Nun sei ein Abschluss kaum möglich.

An der Strafhöhe kritisierten die Anwälte nichts. Den Tod Lenas könne kein noch so hartes Urteil aufwiegen.

Anders sehen das viele Bewohner in Lenas Heimatstadt Waldsassen (Lndkreis Tirschenreuth). Dort wurde der Prozess mit großer Betroffenheit verfolgt und das Urteil mit Spannung erwartet. „Zu wenig“ befanden Viele. Selbst wenn der Angeklagte nicht für die Tötung verantwortlich gemacht werden könne, das Leid der Angehörigen hätte höher gesühnt werden müssen, so einige Bürger in einer stichpunktartig erhobenen Umfrage in der Stadt.

Gegen das Urteil ist noch Revision möglich, es ist also noch nicht rechtskräftig.

(gb)

Reaktionen auf das Urteil im Fall Lena
Am Tag nach dem Urteil im Kinderheimprozess ist der Fall der getöteten zehnjährigen Lena aus Waldsassen Tagesgespräch. Wir haben Reaktionen eingeholt, sowohl bei der Urteilsverkündung als auch danach.
Urteil im Fall Lena gefallen
Am Tag nach dem Urteil im Kinderheimprozess ist der Fall der getöteten zehnjährigen Lena aus Waldsassen Tagesgespräch.
2024 Amberg Bayern Christopher Feulner Daniel T. Diana Fritzsche Dr. Lutz Rittmann Elfjähriger gb gbeer Gerhard Beer Gerhard Theo Beer Gerichtsverhandlung Jugendkammer Kinderheim Landgericht Hof Lena Luhe Martina Fuchs-Andonie Maximilian Siller Michael Hasslacher Mord Wunsiedel Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Prozess Tirschenreuth TV Bayern live Umfrage Urteil Waldsassen Zehnjährige Zwölfjähriger

Das könnte Dich auch interessieren

14.03.2025 Neubau für Geo-Datenbank eröffnet Hier werden die Grundlagen für digitale Karten von ganz Bayern erarbeitet: Die „Geo-Datenbank Bayern“ des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung ist gestern in Waldsassen eingweiht worden. In Waldsassen ist der Neubau für die Geodatenbank eingeweiht worden. Diese Behördenverlagerung verspricht mehr als 70 Arbeitsplätze für die Region und „macht Waldsassen zum digitalen Herzstück des Stiftlands“, 19.12.2024 Nach Geldautomatensprengungen: Urteile rechtskräftig Eine intensive Welle von Geldautomatensprengungen hat ab 2022 Deutschland und auch die Oberpfalz erschüttert – wie hier in der Sparkasse in Luhe. Große Beute und Schaden in Millionenhöhe. 17 Männer wurden schließlich gefasst und in Bamberg vor Gericht gestellt. In drei aufsehenerregenden Mammut-Prozessen sind sie zu Strafen zwischen einem Jahr, neun Monate und fünf Jahre, 10.03.2025 25 Jahre Jacobator-Tradition in Bodenwöhr Sie wird in Bayern die fünfte Jahreszeit genannt. Und die ist jetzt angebrochen. Die Starkbierzeit ist ein Kulturgut an sich. Einst wurde sie für das Fasten erfunden – Liquida non frangunt ieunum  – Flüssiges bricht Fasten nicht, doch heute hat die Starkbierzeit nichts mehr mit dem Fasten zu tun. Im Gegenteil. Es wird regelrecht geschlemmt. 10.03.2025 29. Amberger Baumesse Nach zwei Tagen ist am Sonntag in Amberg die 29. Oberpfälzer Baumesse zu Ende gegangen. Nach Angaben von Organisator Thomas Resch von „Systema Projekte“ ist es die größte Baumesse der Oberpfalz. 100 Aussteller aus allen Bereichen der Bauwirtschaft präsentierten auf drei Ebenen und im Freibereich des Amberger Kongresszentrums (ACC)  ihre Produkte und Dienstleistungen. Begleitet wurde