Do., 09.08.2018 , 16:19 Uhr

Regensburg/Flossenbürg: Kooperationsvertrag - neue Dimension der Erinnerungsarbeit

Kultusminister Bernd Sibler unterzeichnet gemeinsam mit dem Präsidenten der Universität Regensburg Prof. Dr. Udo Hebel, dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg Dr. Jörg Skriebeleit und dem Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten Karl Freller Kooperationsvereinbarung.

Die Universität Regensburg und die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg werden ab jetzt eng zusammenarbeiten. „Das eröffnet eine neue Dimension der Erinnerungsarbeit auf einer umfassenden wissenschaftlichen Grundlage!“, betonte Kultusminister und Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Bayerische Gedenkstätten Bernd Sibler heute in Flossenbürg.

Die Zusammenarbeit soll in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Bildung intensiviert werden. Neben gemeinsamen Forschungs-, Archiv- und Digitalisierungsprojekten soll die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg u.a. verstärkt in Studienangebote der Universität Regensburg eingebunden werden, bspw. als Veranstaltungsort wissenschaftlicher Seminare, Tagungen und Lehrerfortbildungen. Außerdem ist geplant, Akademiestrukturen zu etablieren und Programme für internationale Gaststudierende und Gastwissenschaftler zu entwickeln. Auch nationale und internationale Fellowship-Programme sollen realisiert werden.

Der Präsident der Universität Regensburg Prof Dr. Udo Hebel hob hervor: „Die Zusammenarbeit zwischen Universität und Gedenkstätte in Forschungs- und Lehrprojekten ist einzigartig in Deutschland. Ihre Weiterentwicklung und Intensivierung ist Ausdruck unserer erinnerungsbewussten und zukunftsorientierten Verantwortung in der Region, in der wissenschaftlichen Kooperation und in transnationalen Begegnungen über alle Grenzen hinweg.“

Die Kooperationsvereinbarung baut auf bereits bestehenden Kontakten zwischen der Universität Regensburg und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg auf.
Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg bewahrt die Erinnerung an die rund 84.000 Männer und 16.000 Frauen aus über 30 Ländern, die zwischen 1938 und 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg und seinen Außenlagern inhaftiert waren. Vielfältige Bildungsangebote, wie Ausstellungen, Rundgänge oder Seminare ermöglichen am historischen Ort eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Konzentrationslagers und der nationalsozialistischen Vergangenheit.

Bild:

Bei der Unterzeichnung der Kooperation: Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten,  Kultusminister Bernd Sibler, Prof. Dr. Udo Hebel und Gedenkstättenleiter Dr. Jörg Skriebeleit (v.l.n.r.) Foto: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

(sd)

Erinnerungskultur Flossenbuerg Kooperationsvertrag KZ-Gedenkstätte Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Regensburg Universität

Das könnte Dich auch interessieren

24.04.2025 80 Jahre Befreiung des KZ-Flossenbürg Auf die Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg aufmerksam machen. Das ist vor allem in heutiger Zeit wichtiger denn je. Denn es gibt immer weniger Zeitzeugen, die von den Geschehnissen damals berichten können. Zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ-Flossenbürg hat die Gedenkstätte eine szenische Lesung mit dem Schauspieler Thomas Loibl organisiert. Berichte aus unterschiedlichen Perspektiven Loibl 17.02.2025 Ausstellungseröffnung „In uns der Ort“ Vernissage der Ausstellung „In uns der Ort“ in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Die Ausstellung zeigt Fotografien von der Künstlerin Renate Niebler. Auf den Fotografien sind ehemalige KZ-Häftlinge abgebildet. Im Mittelpunkt der Fotografien aus „In uns der Ort“ stehen die Überlebenden, aber auch die damit verbundenen Orte. Die Fotografien sind im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Deutschen Erd- und 22.01.2025 Bildband will hinter die Fassade der Nazi-Täter blicken Ein Arbeitslager, an dem sich tausende Menschen zu Tode schufteten, war für die Nazis ein Ort der „Wirtschaftlichkeit“. Ein Regime, das Millionen Menschen ermordete, war für die Nazis zum „Schutz der deutschen Volksgemeinschaft“. Wie konnten die Menschen vor knapp hundert Jahren die ungeheuerlichen Grausamkeiten der Nationalsozialisten vor sich selbst rechtfertigen? Was für ein Selbstbild hatten 15.01.2025 KZ-Steinbruch soll im Jahr des 80. Befreiungstags im Fokus stehen Bis zu 2000 Menschen mussten täglich im Steinbruch Wurmstein in Flossenbürg schuften: Zu Zeiten des NS-Regimes zwang die SS dort tausende Häftlinge zu harter Arbeit unter brutalen Bedingungen. Für die Erinnerungsarbeit hat der Steinbruch deswegen eine zentrale Bedeutung – nun, mehr als 80 Jahre später, soll der Steinbruch endlich Teil der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg werden. „Die