Die Frage nach der Ersatzscheibe wurde gestern und auch heute heiß diskutiert, doch was sagen die Stadtwerke Weiden, der Betreiber der Hans Schröpf Arena dazu. Wir haben heute bei den Stadtwerken nachgefragt, warum kein adäquater Ersatz für die gebrochene Scheibe im Stadion war. Dabei wurde uns mitgeteilt, dass es Ersatzscheiben gegeben hätte, aber nur für die Bereiche hinter den Toren. Für die seitlichen Bandenbereiche wurde darauf verzichtet, weil die Wahrscheinlichkeit eines Bruchs als „äußerst gering bzw. praktisch ausgeschlossen“ eingestuft wurde. Für die Zukunft soll jetzt aber besser vorgesorgt werden. Im Schreiben das uns vorliegt heißt es: „Wir werden künftig für alle Bandenbereiche passende Ersatzscheiben-Typen direkt beim Hersteller bestellen und – unter Berücksichtigung der Lieferzeiten – dauerhaft vorhalten.“
1. Warum war keine Ersatzscheibe vor Ort?
Für die Endbereiche hinter den Toren halten wir grundsätzlich Ersatzscheiben bereit. Für die seitlichen Bandenbereiche wurde – basierend auf den Erfahrungswerten des Herstellers – jedoch entschieden, keine Ersatzscheiben vorzuhalten. Die Wahrscheinlichkeit eines Bruchs galt als äußerst gering bzw. praktisch ausgeschlossen. Im Regelfall würde bei einem solchen Vorfall lediglich ein kleiner Riss entstehen, der während des Spiels provisorisch verklebt werden kann, wie gestern zunächst auch versucht wurde.
In diesem speziellen Fall kam es jedoch hinzu, dass die betroffene Scheibe eine eingefräste ovale Öffnung zur Puckausgabe besitzt. An dieser strukturell geschwächten Stelle ist die Scheibe schließlich gerissen.
Uns sind diesbezüglich keine Vorgaben der Liga (DEL 2) bekannt.
In der neuen Flexbande sind insgesamt 117 PMMA-Scheiben – Polymethylmethacrylat, besser bekannt als Acrylglas oder Plexiglas – in verschiedenen Stärken und Abmessungen (insgesamt 20 unterschiedliche Typen an Bandenteilen) verbaut.
Grundsätzlich sollten PMMA-Scheiben unter normalen Einsatzbedingungen nicht brechen. Sie unterscheiden sich deutlich vom zuvor verwendeten Einscheibensicherheitsglas (ESG), das ein anderes Bruchverhalten aufweist.
Für die modernen PMMA-Scheiben nach aktuellem technischem Stand liegen uns bisher keine negativen Erfahrungen vor. Zwar wurden bereits in der ersten Bande des Eisstadions Plexiglasscheiben früherer Generation verwendet, dort kam es jedoch nie zu einem vergleichbaren Schadensfall wie dem gestrigen.
Diesbezüglich bedanken wir uns recht herzlich bei der Weidener Firma GRÜNDELGLASS, die uns professionell, schnell und unkompliziert eine Ersatzscheibe am Sonntagabend um 20:15 Uhr lieferte. Leider kam sie damit jedoch um ca. 5 Minuten zu spät.
Ja, bis zum nächsten Heimspiel wird eine neue Scheibe montiert sein.
Wir werden künftig für alle Bandenbereiche passende Ersatzscheiben-Typen direkt beim Hersteller bestellen und – unter Berücksichtigung der Lieferzeiten – dauerhaft vorhalten.
(Stellungnahme Stadtwerke Weiden, Stand 24.11.2015, 14:13 Uhr)