Mo, 12.11.2018 , 12:57 Uhr

Schwandorf: Hasenpest: Alle Erkrankten aus Krankenhaus entlassen

In der Zeit vom 04. bis 08. November wurden elf Personen mit Verdacht auf Tularämie im Klinikum St. Marien in Amberg aufgenommen. Es handelt sich dabei um neun Jäger und um zwei Personen, die im Wildbearbeitungsbetrieb im Zusammenhang mit der Weiterverarbeitung der Hasen in Kontakt mit dem Fleisch gekommen waren. Nun konnten alle elf Erkrankten aus dem Krankenhaus entlassen werden. Das hat das Landratsamt Schwandorf am Dienstagvormittag bekannt gegeben. 

Der letzte der bei der Jagd am 27. Oktober im Raum Nabburg erlegten acht Hasen konnte von den Veterinär- und Gesundheitsbehörden am 09. November sichergestellt werden. Damit ist kein Hase mehr in Umlauf. Am Landratsamt besteht deshalb Zuversicht, dass es zu keinen weiteren Erkrankungen mehr kommen wird, wenngleich im Hinblick auf die Inkubationszeit noch nicht von einer sicheren Entwarnung gesprochen werden kann.

Am Robert-Koch-Institut in Berlin wurde bei zwei der bisher elf untersuchten Patienten ein deutlicher Titeranstieg von Antikörpern gegen die Hasenpest festgestellt. Bei vier weiteren Patienten deutet sich ein entsprechender Anstieg an. Somit liegen die ersten serologischen Bestätigungen für die Tularämie bei den Betroffenen vor. Neben den humanmedizinischen Proben wurden auch Gewebeproben bei den erlegten Hasen genommen. Die veterinärmedizinischen Untersuchungen haben bei einem der sieben bislang getesteten Hasen den Nachweis der Tularämie erbracht. Der zuletzt sichergestellte Hase wird heute in die Pathologie beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen verbracht. Getestet wurden auch die Seren von neun an der Jagd beteiligten Hunden. Drei dieser Proben waren positiv, das heißt, die Hasenpest wurde auch in diesen Fällen nachgewiesen.

Das Landratsamt hat ein Merkblatt für alle Jagdausübenden erstellt, das an die Jäger im Landkreis verteilt wurde und auch in die Homepage des Landkreises eingestellt ist. Allen Jägern wird dringend angeraten, beim Versorgen von erlegten Hasen Einmalhandschuhe und staubdichte Atemmasken zu tragen. Wildbret kann bedenkenlos verzehrt werden, wenn es vorher ausreichend erhitzt wurde.

Die Gefahr für Hunde, die etwa von Spaziergängern geführt werden und nicht direkt an der Jagd beteiligt sind, wird von den Veterinärbehörden als gering eingeschätzt. Sind Hunde dennoch erkrankt, zeigen sie unter anderem Appetitlosigkeit, Fieber und eine Schwellung der Lymphknoten.

Das Landratsamt rät allen Spaziergängern, sich von Wildtieren fern zu halten. Das gilt insbesondere dann, wenn sich Wildtiere nicht artgerecht verhalten. Im Normalfall wird ein Wildhase, der einen Menschen sieht, davonlaufen. Verliert er infolge einer Erkrankung die natürliche Scheu, soll der Mensch gleichwohl Abstand halten. „Bitte kein Selfie“, bringt Pressesprecher Hans Prechtl die Verhaltungsmaßregel gegenüber einem Wildhasen auf den Punkt.

Bild: Symbolbild

(Quelle: Landratsamt Schwandorf)

Hasenpest Landratsamt Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Schwandorf
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

01.02.2024 Eröffnung Medienzentrum Schwandorf Schon 2022 hat die Leitung des Medienzentrums des Landkreises Schwandorf seine Erneuerung beschlossen. Das alte Medienzentrum wurde schlichtweg zu klein für die neu angekaufte Technik. Ein Umbau war von Nöten. Den Ausschlag zur Modernisierung gab die Coronapandemie. Um den Distanzunterricht zu ermöglichen hätte man sich drei eigene Server beschafft, und diese zahlreichen Lehrern und Vereinen 23.08.2023 Ehrung für sechs Feldgeschworene Landrat Thomas Ebeling hat Feldgeschworene im Landratsamt Schwandorf ausgezeichnet. Im Auftrag des Bayerischen Staatsministerium für Finanzen und Heimat ehrte der Schwandorfer Landrat die Feldgeschworenen für ihren langjährigen Verdienst. Vier Feldgeschworene bekamen eine Urkunde für ihr 25- jähriges und zwei für ihr 50-jähriges Wirken. Vermessungsdirektor Christian Schmitz stellte außerdem noch das Ehrenamt der Feldgeschworenen in einer 06.05.2024 Fliegerbombe zwischen Schwandorf und Schwarzenfeld gefunden Laut eines Berichtes von Oberpfalzmedien sei die Bombe auf einem Feld zwischen Irrenlohe und Irlaching gefunden worden. Im Sperrradius von 500 Metern um die Bombe liegen eine Klär- und eine Biogasanlage, aber keine Privathaushalte. Die nächsten Schritte würden aktuell geklärt. (az) 06.05.2024 LBV Schwandorf klärt über Kreuzotter auf Die Kreuzotter ist das Reptil des Jahres 2024. Passend dazu hat die LBV-Kreisgruppe Schwandorf zu einem Infoabend über die Kreuzotter geladen. Im Brauereigasthof Jacob in Bodenwöhr klärte der Experte Markus Schmidberger über das 50 bis 75 cm große Reptil auf. Die Teilnehmenden lernten dabei die Anatomie der Schlange kennen. Zu dem erläuterte Schmidberger den Farbdimorphismus