Der meteorologische Sommer ist fast vorbei – und immer wieder hat man dieses Jahr Sätze gehört wie: „Es ist ja dieses Jahr kein gescheider Sommer“. Ein regnerischer Juli hat vielen das Sommergefühl buchstäblich verregnet. Wie warm und nass war der Sommer 2025 wirklich? Wir haben in die Statistiken geschaut und ziehen eine Sommerbilanz.
So viel ist sicher: Mit durchschnittlich lässt sich dieser Sommer auf jeden Fall nicht beschreiben, das verrät ein Blick in die Statistiken. Was die Temperaturen angeht, war es im langjährigen Vergleich eindeutig ein überdurchschnittlich warmer Sommer. „In Amberg zum Beispiel sind wir dieses Jahr auf Platz 11 der wärmsten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn 1913“, erklärt OTV-Wetterfrosch Michael Zeitler. „Das Niveau der vergangenen drei Jahr haben wir zwar nicht erreicht, aber es war heuer trotzdem ein sehr warmer Sommer.“
Regenreiche Wochen im Juli
Sehr warm war es also – sehr nass zum Teil aber auch. Mitte Juni sorgten im Landkreis Schwandorf Unwetter zum Teil für Überschwemmungen. In Schmidgaden fielen am 15. Juni innerhalb kürzester Zeit 45 Liter Regen pro Quadratmeter. Und besonders der Juli brachte viel Regen am Stück.
„In Amberg war es der nasseste Juli seit 1954. Das ist schon eine Hausnummer“, weiß Zeitler. Aber er betont auch: In Tirschenreuth zum Beispiel sah es ganz anders aus, da hat es in diesem Juli weniger geregnet als vergangenes Jahr. Die Niederschläge waren also unterschiedlich verteilt. „Und: Es war auch allerhöchste Eisenbahn, dass es mal regnet, weil es zuvor dieses Jahr viel zu trocken war. Und dieser Trend hat sich ja auch im August fortgesetzt.“
Sommer 2025 ins Wasser gefallen?
Zu nass war der Sommer statistisch gesehen insgesamt also nicht – trotzdem hat er online zum Teil zu Kommentaren wie diesen geführt: „Ein Tag Sommer… eine Woche Regen. Richtig toller Sommer.“ Oder „Wenn es nicht so früh hell werden würde, käme ich gar nicht auf den Gedanken, dass Sommer ist!“
Das liege daran, dass das Niveau der Sommer bei uns sich durch den Klimawandel inzwischen so weit nach oben verschoben habe, dass wir oft gar keine Vorstellung mehr davon haben, wie ein durchschnittlicher Sommer in unseren Breitengraden eigentlich aussehen sollte, erklärt Wetterfrosch Michael Zeitler. „Der letzte zu warme Sommer war bei uns im Jahr 1996. Und der letzte zu kalte Sommer liegt noch weiter zurück, nämlich im Jahr 1987.“, erklärt er.
Tornado-Verdachtsfall in Süß
Ein ungewöhnliches Wettereignis des Sommers sei zum Schluss noch erwähnt: Im Juni fegte ein Sturm über den Hahnbacher Ortsteil Süß – das könnte möglicherweise sogar ein Tornado gewesen sein.
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(az)