Die CSU hat in Amberg ihren prominentesten Gast willkommen geheißen: Ministerpräsident Markus Söder besuchte die Amberger Dult, um den Kommunalwahlkampf seiner Parteifreunde anzuschieben. Vor allem dem designierten OB-Kandidaten Stefan Ott wollte er Rückenwind verschaffen.
Die Amberger CSU hatte Ott bereits im Juli als Kandidaten aufgestellt. Historisch ist die Partei in der Stadtpolitik klar tonangebend – seit 1958 hat sie durchgehend den Oberbürgermeister gestellt. Birgit Fruth (SPD) und Hans-Jürgen Bumes (Grüne/Liste Amberg) werden in dieser Wahl wohl die stärkste Konkurrenz bilden. Über die Rückendeckung durch den Ministerpräsidenten freute sich Ott sichtlich. Söder bedankte sich auch bei Oberbürgermeister Michael Cerny für dessen Arbeit – er habe stark dazu beigetragen, dass die CSU in Amberg so gut aufgestellt sei.
Festrede mit CSU-Botschaften
Nach einem kurzen Imbiss und zahlreichen Selfie-Anfragen betrat Söder die Bühne im Festzelt. In seiner Rede fanden vor allem altbekannte CSU-Themen Platz: weniger Bürokratie, eine Senkung der Erbschaftssteuer sowie Kritik am Bürgergeld und am Länderfinanzausgleich. Schärfere Worte hatte Söder zum Thema innere Sicherheit – ein Polizistenleben wiege mehr als das eines Verbrechers, betonte er. Deshalb sei Selbstschutz durch die Polizei ein wichtiges Mittel, das nicht so stark hinterfragt werden dürfe.
Ungewissheit am Morgen
Ob der Besuch überhaupt stattfinden würde, war lange unklar. Nach einem Sprengstoffanschlag in München und einer Bombendrohung auf dem Oktoberfest am Vormittag schlugen Sicherheitsbehörden in München Alarm. Das Oktoberfest wurde zeitweise geschlossen – ein Anlass, der sicher die Worte des Ministerpräsidenten fordern würde. Am Nachmittag kam die Entwarnung, sodass Söder doch planmäßig nach Amberg reisen konnte.
Im Festzelt erntete Söder jedenfalls eine Menge Applaus. Viele waren zufrieden mit dem Besuch – man merke ihm aber an, dass ihn die Probleme im Land beschäftigen, erwähnte einer der Gäste. Sicher ist: Dem Wahlkampf der Amberger CSU hat der Besuch nicht geschadet. Bald geht er in die nächste Runde: Bereits am 16. Oktober will der Stadtverband seine vollkommene Liste vorstellen.
(sb)