Ein besonderer Tag für die „Realschule im Stiftland“: Statt nur der Lehrer standen heute hochrangige Gäste im Klassenzimmer – Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Kultusministerin Anna Stolz nahmen am Tschechisch-Unterricht teil. Die beiden Politiker zeigten sich beeindruckt vom Engagement der Schüler, die ihre Sprachkenntnisse unter Beweis stellten.
Die Schule in Waldsassen gehört zu den sechs bayerischen Bildungseinrichtungen, die als bilinguale, bayerisch-tschechische Profilschulen ausgezeichnet wurden. Rund 30 Schülerinnen und Schüler lernen hier Tschechisch als zweite Fremdsprache. Doch das Angebot geht weit über Grammatik und Vokabeln hinaus: Die Schule organisiert regelmäßig Ausflüge nach Tschechien und pflegt enge Partnerschaften mit Schulen in Eger und Karlsbad.
Bereits seit 2011 bietet die Realschule Tschechisch-Unterricht an. Mit der neuen Auszeichnung als Profilschule erhält das grenzüberschreitende Engagement nun zusätzliche Förderung. Ziel ist es, Schüleraustausche und Berufspraktika künftig noch stärker auszubauen. Kultusministerin Anna Stolz betonte bei ihrem Besuch, wie wichtig Raum für persönliche Begegnungen und interkulturellen Austausch sei – gerade in einer Grenzregion wie der Oberpfalz.
Ein Modellprojekt für die Zukunft
Ministerpräsident Söder hatte das Profilschulen-Projekt im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem tschechischen Regierungschef Petr Fiala ins Leben gerufen. Ein zentrales Anliegen: die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tschechien zu fördern – beginnend bei den jungen Generationen und damit den zukünftigen Arbeitskräften.
Für die Schülerinnen und Schüler der Region eröffnen sich dadurch neue berufliche Perspektiven. Denn wer Tschechisch spricht, hat im grenznahen Raum deutliche Vorteile – sei es im Tourismus, Handel oder Handwerk. Das bayerische Kultusministerium plant deshalb, das Tschechisch-Angebot an Schulen in der Oberpfalz weiter auszubauen. Die Realschule im Stiftland in Waldsassen dient dabei schon jetzt als richtiges Vorbild.
(sb)