Mi, 07.10.2020 , 09:24 Uhr

Steinberg am See: Gemeinde durchbricht 2.000-Einwohner-Marke

Erstmals in der Geschichte der Gemeinde leben in Steinberg am See mehr als 2.000 Menschen. Dies geht aus einer aktuellen Meldung des Landesamts für Statistik hervor. Der neue Rekordwert ist das Ergebnis zahlreicher Maßnahmen, die Attraktivität der Kommune als Wohnort zu steigern.

„Die Überschreitung der 2000 Einwohner-Grenze liegt weit über den Prognosen. Sie zeigt, dass die kommunalpolitische Arbeit der letzten Jahre richtig war. Und: Der Anstieg der Bevölkerungszahlen ist damit noch nicht abgeschlossen“, erklärt Bürgermeister Harald Bemmerl. Als Ursachen für die Entwicklung nennt er vor allem die konsequente Ausweisung günstiger Wohnbauflächen – zum Beispiel: Reutinger Weg, Hirmerleiten BA III: 126,30/m- und die Stärkung von Bildung, Erziehung und Betreuung am Ort. Die Nähe zu A93 und B85, der Steinberger See und die exzellente medizinische Nahversorgung verstärkten den Prozess.

Schule, Kita und Infrastruktur profitieren
Die Gemeinde wiederum profitiert direkt vom Bevölkerungswachstum, erklärt Harald Bemmerl: „Unsere wichtigste Einnahmequelle, der Einkommensteueranteil, ist auf Dauer sichergestellt – auch wenn wir in den nächsten Jahren negative Auswirkungen der Corona-Krise erwarten. Außerdem sichern mehr Einwohner den Schulstandort, die KiTa ist mehr als ausgelastet, gleichzeitig ist die Dorfgemeinschaft nach wie vor intakt. Die Eigenständigkeit als Gemeinde ist unbestritten.“ Die Gemeinde Steinberg am See ruht sich nicht auf ihren Erfolgen aus. Nach dem Neubau der KiTa, der laufenden Sanierung von Schule und Sporthalle liegt ein großes Augenmerk auf der Infrastruktur. Hierzu zählen die Erneuerung von Straßen oder die Modernisierung von Wasserver- und Abwasserentsorgung genauso wie der Breitbandausbau. Mittelfristig möchte die Gemeinde ein weiteres Wohnbaugebiet ausweisen, die Nahversorgung ausbauen, Möglichkeiten für altersgerechtes Leben schaffen und Arbeitsplätze ansiedeln. Alles diene laut Bürgermeister einem zentralen Ziel: „Wir möchten die Finanzkraft der Gemeinde sicherstellen und Steinberg am See optimal für die Zukunft aufstellen. Dabei ist uns eines besonders wichtig: Der dörfliche Charakter und unsere Dorfgemeinschaft bleiben erhalten.“

Das Durchbrechen der 2.000-Einwohner-Marke könnte in knapp sechs Jahren übrigens auch eine direkte Auswirkung auf die Gemeinde haben: Liegt die Einwohnerzahl Steinbergs zur nächsten Kommunalwahl nach wie vor über 2.000 – und damit ist zu rechnen – setzt sich der Gemeinderat aus 14 statt bisher 12 Mitgliedern zusammen.

Geschichtlicher Rückblick:
Mit kleinen Ausnahmen steigt die Einwohnerzahl in Steinberg am See seit 1900 kontinuierlich. Waren es zur Jahrhundertwende noch 321 Bürger, hatte sich die Zahl bis 1940 bereits auf 650 verdoppelt. 1960 überschritt man die 1.000 Einwohner-Grenze aufgrund der Eingemeindung der bis dahin eigenständigen Gemeinde Oder -Einwohnerstand Mitte der 60er-Jahre: 1.340.

Einen Rückschlag erlitt die Kommune mit dem Ende der BBI 1982. Die plötzliche Arbeitslosigkeit, insbesondere der Männer, trifft den Großteil der Familien im Ort. Auch die Einwohnerzahl stagniert für Jahre auf einem Niveau von rund 1.400. Kurze Zeit später ebnet der Steinberger Gemeinderat den Weg für die Zukunft: Die konsequente Ausweisung von Baugebieten zwischen 1990 und 2010 führt zu kontinuierlichem Zuzug und reduziert gleichzeitig den Wegzug junger Familien. Bis 2010 nimmt die Bevölkerung um rund 400 Menschen zu. 2016 wird das nächste Baugebiet ausgewiesen, das ab 2018 bebaut wird und der Gemeinde weiteres Bevölkerungswachstum beschert.

Zum Redaktionsschluss am 6. Oktober 2020 zählt das Einwohnermeldeamt der Verwaltungsgemeinschaft 2.006 Einwohner. Orientiert an den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte wird der „Baugebiet-Effekt“ wohl noch weitere 3 bis 4 Jahre anhalten. Für die Zeit danach hat Bürgermeister Harald Bemmerl bereits Pläne: „Wir führen aktuell Gespräche für Grundstückskäufe. Wir möchten ein weiteres Baugebiet ausweisen. Steinberg am See soll weiterhin ein attraktiver, bezahlbarer und dörflich geprägter Wohnort mit guter Nahversorgung bleiben – vor allem für einheimische junge Familien.“

(Bildquelle: Michael Weiß/VG Wackersdorf-Steinberg am See)

(vl)

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