Do, 20.04.2023 , 13:14 Uhr

Oberpfalz

Stillstand auf den Gleisen: Bahnstreik am Freitag

Am Freitag stehen die Züge wieder still: Die Gewerkschaft EVG hat zum Warnstreik aufgerufen.

Es herrscht wieder Stillstand auf den Gleisen: Wegen der Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stellt die Bahn am kommenden Freitag den Betrieb ein. Betroffen sind Fern-, Regional-, und S-Bahn-Züge im ganzen Land. Nachdem die EVG zu den Warnstreiks aufgerufen hat – die Beschäftigten sollen zwischen 3 Uhr und 11 Uhr ihre Arbeit niederlegen – ließ die Bahn verlauten, dass sie ab 13 Uhr langsam den Fernverkehr wieder hochfahren wollen. Mit den Warnstreiks will die Gewerkschaft zum Beginn der nächsten Tarifrunde noch einmal den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen.

Wir müssen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, die glauben, die Forderungen ihrer Beschäftigten ignorieren zu können und stattdessen Tarifverhandlungen nach Gutsherrenart führen wollen. Das ist nicht akzeptabel.

Cosima Ingenschay und Kristian Loroch, EVG-Tarifvorstände

Die EVG will den Streit nicht auf dem Rücken der Fahrgäste austragen, wie sie mitteilen. Daher haben sie sich für einen Warnstreik in den frühen Morgenstunden entschieden: „Wir setzen ein deutliches Zeichen, dass wir nicht die Fahrgäste, sondern die Unternehmen treffen wollen, indem wir diesmal zu einem zeitlich befristeten Warnstreik in den frühen Morgenstunden aufrufen. Dass wir zu diesem Mittel greifen müssen, haben allein die Arbeitgeber zu verantworten, die sich bislang konstruktiven Tarifverhandlungen verweigern“, stellte Cosima Ingenschay fest.

Die EVG kann die Beschäftigten, für die sie derzeit im Eisenbahnsektor verhandelt, zum Streik aufrufen- nicht jedoch Beschäftigte in anderen Verkehrsbereichen. Dennoch seien das rund 230.000 Beschäftigte. Daher werden Pendler und Reisende den Bahn-Warnstreik vermutlich trotzdem zu spüren bekommen. Immerhin sind die Mitglieder der EVG bei gut 50 verschiedenen Verkehrsunternehmen beschäftigt, die Bahn ist dabei das größte Unternehmen. Somit könnte die EVG wohl einen sehr großen Teil, wenn nicht sogar zu ganzen Teilen, den Regional- und Fernverkehr zum Erliegen bringen.

Was die EVG fordert
In den Verhandlungen der EVG mit der Branche geht es dabei um mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten. „Diese Entscheidung sei auch vor dem Hintergrund getroffen worden, dass die Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen schon heute unter großem Personalmangel leiden und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur bei einer besseren Bezahlung gefunden würden“, so die EVG in ihrer Ankündigung des neuen Warnstreiks.

Kulanzregelung bei der Bahn
Die Bahn hat eine Kulanzregelung für die Pendler angekündigt, die von dem Warnstreik betroffen sein werden. Alle Fahrgäste, die ihre Reise wegen des Warnstreiks verschieben wollen, können ihr Ticket bis zum 25. April flexibel nutzen. Das geht aber nur, wenn die Fahrt bis einschließlich 18. April gebucht wurde.

Auch im Nahverkehr gibt es eine Kulanzregelung: Einzel- und Aktionspreisfahrkarten für den Freitag können kostenlos storniert oder umgetauscht werden.

Ob das nun der letzte Warnstreik in der Tarifrund 2023 ist, das liege nun an den Arbeitgebern. Ihre Kollegen seien auf jeden Fall zu allem bereit, um ihre Forderungen durchzusetzen, erklärten Cosima Ingenschay und Kristian Loroch abschließend.

Buslinien fallen aus
Von dem Warnstreik sind auch einige Buslinien betroffen. Das Landratsamt Schwandorf hat eine Übersicht erstellt:

Auch das Landratsamt Neustadt/WN hat eine solche Übersicht erstellt. In der angefügten Liste sind die Fahrten der RBO aufgeführt, die am Freitag nicht durchgeführt werden können. Die rötlich hinterlegten Fahrten fallen aus, die grün hinterlegten ab etwa 12:00 Uhr sind vom Streik nicht betroffen.

(vl)

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