Mi, 29.07.2020 , 12:10 Uhr

Theuern: Grünes Licht für graue Farbe - Konzept für Kultur-Schloss vorgestellt

Seit einigen Jahren wird am Kultur-Schloss Theuern fleißig gebaut. Aktuell laufen die Bauarbeiten im Südflügel des Kultur-Schlosses, in dem sich auch die beiden Veranstaltungssäle befinden. Bei der baubiologischen Untersuchung der Bausubstanz im großen Saal entdeckten die Architekten eine Schadstoffbelastung bei den verwendeten Materialien. Diese war für die Besucher nicht gefährlich, aber nach der Sanierung nicht mehr akzeptabel. Die Folge: die Hülle des großen Saals wird bis auf den Dachstuhl zurückgebaut und es erfolgt ein komplett neuer Innenausbau. Das Konzept hierfür stellten die Architekten der beauftragten Firma H+F Architekten nun Landrat Richard Reisinger sowie den Mitgliedern des Bauausschusses des Landkreises Amberg-Sulzbach vor.

Geschäftsführer Herbert Harth und Projektleiterin Linda Kramer haben demnach für den großen Saal ein neues, modernes Farbkonzept entwickelt, mit dem sie die Attraktivität des Gebäudes als Veranstaltungsort für Hochzeiten, Lesungen, Konzerte und Theater steigern wollen. Für den Boden soll optisch ansprechendes und strapazierfähiges Eichen-Parkett verlegt werden, die Sichtholzschalung aus Fichten sieht eine hellgraue Lasur vor, dazu ist eine neue graue Lasur des bestehenden Holzbalken vorgesehen.

Diskussionen um die neue Farbgestaltung
Die vorgesehene Farbgestaltung des Raums nutzten Landrat Richard Reisinger und die Kreisräte zur Diskussion. Das Farbkonzept bedeutet laut Landkreischef die optisch größte Veränderung. „Da müssen wir uns schon fragen, ob diese Neuausrichtung von uns so gewollt ist“. Martin Weiß (FW) regte beispielsweise an, die Holzoptik zu belassen. Auch Brigitte Bachmann (SPD) meldete wegen des neuen Anstrichs ein wenig Bedenken an. Florian Bart (JU) sprach sich dagegen für den „modernen Touch“ aus, zumal „die Holzstruktur weiterhin vorhanden ist“. 

Herbert Harth ergänzte, dass es „allzu drastische Veränderungen des Charakters“ nicht geben wird. Zudem könne mit der modernen LED-Beleuchtung mit variabel nutzbaren Lichtszenen und Effekten jede „atmosphärische Wirkung hergestellt werden“.
Auch wenn der Tagesordnungspunkt offiziell nicht zur Abstimmung stand, sondern den Kreisräten nur zur Kenntnisnahme präsentiert wurde, sprachen sich die Kreisräte nach den Diskussionsbeiträgen mehrheitlich (9:3) für die von den Architekten vorgesehene Farbgestaltung des großen Saals aus.

Der Umbau der Säle läuft voraussichtlich noch bis Frühjahr 2022. Im Anschluss daran steht der dritte und letzte Bauabschnitt an, die Sanierung des Schloss-Hauptgebäudes mit Jägerhaus.

Illustration: H+F Architekten

12,66 Millionen Euro schweres Projekt
Die Gesamtkosten der Sanierung für das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern / Kultur-Schloss Theuern belaufen sich auf rund 12,66 Millionen Euro. Der Kostensteigerung von rund 2 Millionen Euro aufgrund der nicht vorhersehbaren Zusatzmaßnahmen im Bauabschnitt 2 stimmte der Kreisausschuss in seiner Julisitzung einstimmig zu.
Die Kosten für Bauabschnitt 1 in Höhe von rund 2,14 Millionen Euro wurden eingehalten. Für Bauabschnitt 2 sind aktuell rund 5,55 Millionen Euro veranschlagt. Für Bauabschnitt 3 sind weitere 3,16 Millionen Euro eingeplant. Die Sanierung ist eng an die Vorgaben der Denkmalpflege gebunden. Der Landkreis Amberg-Sulzbach rechnet mit Fördergeldern in Höhe von bis zu 3,39 Millionen Euro.

(Bild: Christine Hollederer)

(vl)

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