So., 22.07.2018 , 06:59 Uhr

Tierisches: Hundesport Agility

Teamwork für Mensch und Tier: Agility is fun!

Sina Just erreichte diese Jahr bei den World Agility Open den zweiten Platz. Die Rechtsanwältin aus Maxhütte-Haidhof und ihre Pudelhündin Kiss dürfen sich deswegen Vizeweltmeister im Agility Hundesport nennen. Diese Sportart, bei der Mensch und Tier ein Team bilden müssen, erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Doch was ist Agility eigentlich genau?

Ursprünglich kommt der Hundesport aus England. Grundsätzlich kann jeder Hund die Sportart ausüben und an den Wettkämpfen teilnehmen. Bei diesen müssen der Hund und sein Besitzer einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen bewältigen. Ein Laufsteg, eine Wippe, eine Schrägwand, ein Slalom, ein fester Tunnel, ein Stofftunnel und ein Reifen gehören zu den üblichen Stationen. Bewertet werden die Führigkeit, Geschicklichkeit und natürlich die Schnelligkeit des Vierbeiners. Daher erinnert diese Sportart auch an den Pferdesport, mit dem Unterschied, dass der Hundebesitzer beim Agility-Lauf, neben seinem haarigen Partner durch den Parcours rennt.

Das Team muss für jede der bis zu 22 Stationen lange trainieren, bis alle Befehle und Hindernisse perfekt funktionieren. Das ist gar nicht so einfach, denn der Parcours wird von den jeweiligen Wettbewerbsrichtern immer neu und verschiedenartig angeordnet. Hierbei sind einige Vorschriften zu beachten: Alle Geräte bzw. Hindernisse müssen in einem mindestens 20 x 40m großen Feld aufgebaut werden. Die Strecke darf je nach Prüfungsstufe zwischen 100 bis 220m lang sein, wobei auf der Strecke zwei Richtungswechsel vorgeschrieben sind. Bei den Wettkämpfen werden die Hunde nach Größe und in vier unterschiedliche Schwierigkeitsstufen (Beginner, A1, A2, A3) eingeteilt. Sie laufen ohne Leine und neben ihrem Hundetrainer durch den Parcours. Dabei darf der Vierbeiner aber nicht berührt werden, sondern nur per Zeichen und der Stimme durch den Kurs gelotst werden. Die falsche Reihenfolge während dem Lauf oder ausgelassene Hindernisse führen zur Disqualifikation des Teams. Sollte der Hund vor einer Station stehen bleiben oder seitlich ausbrechen wird das als Verweigerung gewertet. Bei drei Verweigerungen werden beide ebenfalls disqualifiziert.

Um diesen Sport erfolgreich ausüben zu können, ist die Disziplin und Harmonie des menschlich-tierischen Gespanns ein wichtiger Faktor. Die Hunde sollten im Wettbewerb bzw. im Training nicht überfordert werden. Nicht Titel oder Erfolge, sondern der Spaß an der Bewegung sollten sowohl für den Hund als auch den Menschen der Grund dafür sein, warum sie diesen Sport ausüben.
(mh)

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