Mo., 21.11.2022 , 13:47 Uhr

Weiden

Trotz angekündigter Förderung – Sorgen bei Tafel Weiden-Neustadt groß

1 Million Förderung für Bayerns Tafeln – wie viel davon im kommenden Jahr an die Tafel Weiden-Neustadt geht, steht noch nicht fest. Doch trotz der Förderung plagen Vorsitzenden Josef Gebhardt massive Sorgen.

1 Million Euro sollen 2023 an die Tafel Bayern gehen – das hat Sozialministerin Ulrike Scharf vergangene Woche bestätigt. Die Tafeln stehen in den aktuellen Krisenzeiten unter Druck: Sie müssen mehr Kunden bedienen, bekommen aber gleichzeitig weniger Spenden. Vorsitzender der Tafel Bayern Peter Zilles ist für die hohe Förderung im kommenden Jahr sehr dankbar, erklärte er gegenüber OTV heute. Doch bei der Tafel Weiden-Neustadt sind die Sorgen aktuell trotzdem groß.

Mehr Kunden, weniger Spenden
Denn die Spenden nehmen immer weiter ab, es kommen weniger Lebensmittel als früher bei der Tafel an. Gleichzeitig nehmen die Kundenzahlen aber zu. Etwa 60 Prozent mehr Kunden verzeichnet die Tafel Weiden-Neustadt seit Beginn des Ukraine-Krieges, insgesamt etwa 4100 Menschen. Die Kundschaft sei dabei durchmischt: Zum Teil Geflüchtete aus der Ukraine, dem Iran und dem Irak, aber auch immer mehr Deutsche, die in Zeiten der Inflation ihre Rechnungen nicht mehr bestreiten können.

Sorgen trotz Rekordförderung
Die bayerischen Tafeln sollen 2023 eine Rekordförderung in Höhe von einer Million Euro aus dem Härtefallfonds erhalten. Die Förderung geht an den Bayerischen Tafel-Verband, der das Geld dann an die einzelnen Tafeln vor Ort verteilt oder für die bayernweite Logistik einsetzt, so Vorsitzender Zilles gegenüber OTV. Die genaue Verteilung der Mittel könne aber erst im kommenden Jahr beschlossen werden. Wie viel Geld dann bei den einzelnen Tafeln vor Ort ankommt, stehe auch noch nicht genau fest. Die Finanzen machen Josef Gebhardt in Weiden jedenfalls Sorgen. Die Treibstoffkosten bei der Tafel Weiden-Neustadt haben sich verdoppelt, Energiekosten werden sich voraussichtlich verdreifachen.

Die Tafel Weiden-Neustadt will trotz der wachsenden Kundenzahl niemanden pauschal abweisen. Nach langen Diskussionen innerhalb des Hilfsvereins in Weiden habe man sich deshalb vorerst geeinigt: Momentan heißt es, Familien mit Kindern, Alte und Kranke zuerst. Immerhin ein Lichtblick: Es sind in den vergangenen Monaten 10 neue Helfer zur Tafel gekommen und die Spendenbereitschaft in der Region ist hoch.

(az)

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