Di., 08.07.2025 , 16:54 Uhr

Amberg

Überraschung nach Rückzug von Matthias Schöberl als OB-Kandidat

Die Entscheidung des CSU-Fraktionsvorsitzenden Matthias Schöberl, sich aus dem Rennen für das Amberger Oberbürgermeisteramt zurückzuziehen, war eine Überraschung. Wir haben Reaktionen und Hintergründe.

Es ist eine politische Überraschung in Amberg: Nachdem CSU-Fraktionsvorsitzender Matthias Schöberl gestern Abend seinen Rückzug aus dem Rennen um das Oberbürgermeisteramt bekannt gegeben hat, fragen sich viele Amberger: Wer macht es denn dann? Sicher ist auf jeden Fall: Amtsinhaber Michael Cerny tritt bei der Wahl kommendes Jahr nicht mehr an. Doch welcher Kandidat für die CSU auf Stimmenfang gehen soll, da ist sich die Partei offenbar noch nicht einig.

„Keine Unterstützung des Amtsinhabers“

„Es ist so, dass ich die Unterstützung des Amtsinhabers nicht habe. Und das ist auch absolut in Ordnung, denn in einer Demokratie ist es das höchste Recht, dass wir diejenigen Personen wählen, die wir wollen“. Das erklärte Matthias Schöberl in einem Video auf Instagram. „Ein Kandidat, insbesondere von der CSU, ist aber in einer schwierigen Situation, wenn sich der Amtsinhaber gegen ihn positioniert. Und deswegen stehe ich als Oberbürgermeisterkandidat nicht zur Verfügung.“, so Schöberl weiter. Der CSU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat war als wahrscheinlicher Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl kommendes Jahr gehandelt worden. Nun will er sich aus dem Rennen zurückziehen.

„Entscheidung soll bei den Delegierten liegen“

Oberbürgermeister Michael Cerny erklärte heute auf OTV-Anfrage, er habe Respekt vor der Entscheidung Schöberls. Cerny sei nicht gegen Schöberl als potenziellen Nachfolger gewesen – aber es gebe aktuell mehrere Kandidaten innerhalb der CSU für den OB-Kandidaten. „In diesem Prozess könnte ich jetzt einen favorisieren und die Delegierten auffordern, diesen zu wählen. Ich habe mich aber entschlossen, dass das die Delegierten selbst entscheiden sollen.“ Cerny habe sich deshalb dagegen entschieden, einen Kandidaten persönlich zu unterstützen.

Und wie sehen das die anderen Amberger Fraktionen? Birgit Fruth von der SPD wollte sich darüber auf OTV-Nachfrage nicht äußern. Das sei eine CSU-Partei-interne Angelegenheit. Hans-Jürgen Bumes, gemeinsamer OB-Kandidat der Grünen und der Liste Amberg, sei überrascht vom Rückzug Schöberls gewesen. „Uns ist jeder Kandidat recht, uns geht es um das Wohl Ambergs. Und da sind wir ganz bei uns.“, so Bumes heute.

Nominierungsversammlungen kommende Woche

Aktuell seien nach dem Rückzug von Matthias Schöberl noch drei CSU-Mitglieder im Rennen, so Oberbürgermeister Michael Cerny. Die Entscheidung soll nächsten Dienstag bei der Nominierungsversammlung fallen. Bis dahin werde es nun auch noch interne Gespräche geben – unter den veränderten Vorzeichen. Wie viele Kandidaten sich also dann letztendlich um die Kandidatur bewerben, müsse man sehen, so OB Cerny. Auch die SPD will kommende Woche ihren Kandidaten nominieren. Dann ist wohl etwas mehr Licht im Dunkel bei der Frage, wer auf Michael Cerny als Amberger Stadtoberhaupt nachfolgen könnte.

(az)

Amberg CSU CSU Amberg Dr. Matthias Schöberl Michael Cerny Nachfolger OB-Wahl Oberbürgermeisterwahl Oberpfalz Oberpfalz TV OTV

Das könnte Dich auch interessieren

09.07.2025 Ärger im Netz: Meme sorgt für hitzigen Start in den Amberger Wahlkampf Ein auf Instagram veröffentlichtes Bild sorgt aktuell in Amberg für Diskussionen. Zu sehen ist eine Szene an einem Grab, auf dem ein junger Mann lachend posiert. Beschriftet ist das Bild mit „Cerny“. Auf dem Grabstein steht „Schöberls Kandidatur“. Die Bildaussage ist eindeutig: Michael Cerny (CSU), Oberbürgermeister von Amberg, soll seinen Parteikollegen Matthias Schöberl angeblich nicht 20.05.2025 Erste Sparmaßnahmen im Amberger Haushalt 2026 beschlossen Es wird enger im Geldbeutel der Stadt Amberg: In der jüngsten Stadtratssitzung wurden die Eckdaten für den Haushalt 2026 vorgestellt – verbunden mit ersten konkreten Sparmaßnahmen. Kürzungen bei Fachaufgaben und Überträgen Bei den sogenannten Fachaufgaben – also den Budgets der einzelnen Ämter für Leistungen wie Bauprojekte, Kulturarbeit oder Umweltmaßnahmen – sind einmalige Kürzungen geplant. Die 08.04.2025 Stadtrat lehnt Lastenrad-Sharing-System ab Es wäre gut für den Klimaschutz, es würde den Autoverkehr und den Parkplatzbedarf reduzieren und wäre gut für die Gesundheit – die Amberger Stadtverwaltung ist von den Vorteilen eines Lastenrad-Sharing-Systems überzeugt. Die Stabstelle Mobilität hatte deswegen einen Modellversuch vorgeschlagen: Die Stadt solle ein solches Sharing-System zwei Jahre testen und mit 44.000 Euro fördern. Doch die 02.12.2025 Amberger Haushalt 2026 bringt Schulden und halbiert Rücklagen Der Amberger Haushalt für das Jahr 2026 steht. Einstimmig hat der Stadtrat das Zahlenwerk verabschiedet, das insgesamt rund 230 Millionen Euro umfasst. Die Stadt bleibt damit handlungsfähig, muss dafür jedoch tief in ihre Rücklagen greifen und neue Kredite aufnehmen. Rund 12 Millionen Euro zusätzliche Schulden sowie mehr als 10 Millionen Euro aus dem städtischen Sparpolster