Do., 26.05.2022 , 09:00 Uhr

Oberpfalz

Vermeintlich hilfsbedürftige Wildtiere – Nicht einfach mitnehmen!

Einsame oder junge Wildtiere mögen oft hilfsbedürftig wirken – sind es aber gar nicht. Warum man sie nicht einfach mitnehmen sollte, hat uns Hans Weiß von der Tierauffangstation Kümmersbuch erklärt.

Wenn Sie ein junges Wildtier alleine in einer Wiese finden – vielleicht kommen Sie dann aus Tierliebe auf den Gedanken, es mitzunehmen und aufpäppeln zu wollen. Das mag gut gemeint sein – ob es wirklich zum Wohl des Tieres ist, hängt aber von vielen Faktoren ab. Und in manchen Fällen kann es sogar strafbar sein. Nicht immer ist gut gemeint also auch gut gemacht – und das wird für Hans Weiß und sein Team in der Auffangstation Kümmersbuch langsam zum Problem.

Denn immer häufiger würden in der Auffangstation Anrufe eingehen von Menschen, die Tiere unnötigerweise mitnehmen – wenn diese also gar keine Hilfe brauchen. Besonders junge Vögel, die noch nicht fliegen können, werden oft als vermeintlich hilfsbedürftig angesehen. Sie werden im Normalfall aber trotzdem von ihren Eltern weiter versorgt.

Viele Tiere dürfen außerdem gar nicht mitgenommen werden, betont Hans Weiß. Füchse, Rehe, Marder und Schwäne zum Beispiel fallen unter das Jagdrecht. Das bedeutet: Sie mitzunehmen ist Wilderei und damit eine Straftat. In einem solchen Fall sollte man immer den zuständigen Jäger informieren. Jungtiere anzufassen kann außerdem dazu führen, dass sie von ihren Eltern verstoßen werden, da dann der menschliche Geruch an ihnen haftet.

Und selbst wenn ein wildes Tier tatsächlich verletzt ist: In vielen Fällen sei es keine gute Option, das Tier einzufangen. Denn sowohl, das Tier einzufangen, also auch es zu behandeln, ist für das Tier purer Stress, erklärt Hans Weiß – auch wenn der Mensch nur helfen will.

Wenn ein Tier in Obhut genommen wird, ergibt sich das nächste Problem. Denn nicht jedes Tier kann wieder ausgewildert werden. Wenn es aber für immer in Gefangenschaft bleiben muss, ergibt sich die Frage, wo das Tier versorgt werden kann. Das Nest ist eine Auffangstation und kein Gnadenhof. Pro Jahr werden zwischen 250 und 300 Tiere gebracht – Hans Weiß und sein Team stoßen irgendwann an ihre Kapazitätsgrenzen. Schließlich versorgen sie alle ihre Tiere ehrenamtlich und füttern sie dank Spendengelder. Nur durch dieses Engagement können hier überhaupt Tiere aufgepäppelt werden.

Hans Weiß bittet darum, im Zweifelsfall erst in einer Auffangstation anzurufen und sich Rat zu holen. Sein Appell lautet also: hilfsbedürftigen Tieren helfen – aber immer mit gesundem Menschenverstand.

(az)

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