Di., 02.07.2024 , 16:23 Uhr

Regensburg

Verwerfliche Tat oder legitimer politischer Protest?

Verwerfliche Tat oder legitimer politischer Protest? – die Weidener Klimaaktivistin Ronja Künkler musste sich heute vor Gericht verantworten

Vor dem Amtsgericht Regensburg ist heute der Prozess gegen die Weidener Klimaaktivistin Ronja Künkler zu Ende gegangen. Richter Zois Charitopoulus befand die 25-Jährige für schuldig der Nötigung in fünf Fällen. Sie wurde zu 120 Tagessätzen á 15 Euro, also 1800 Euro, Geldstrafe verurteilt.

Staatsanwalt Roland Kugler hatte eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten gefordert. Als Wiederholungstäterin käme für Ronja Künkler keine Geldstrafe mehr in Betracht. Er hielt die Taten für verwerflich, dass es sich um einen legitimen politischen Protest handle, wies der Staatsanwalt zurück.

Allerdings könne die Gefängnisstrafe gegen einen Auflage von 1000 Euro zur Bewährung ausgesetzt werden.

Die streitbare Ronja Künkler hat sich bei mehreren Klimaschutz-Aktionen, unter anderem in Regensburg, zusammen mit anderen Aktivisten auf belebten Straßen festgeklebt und so einen Stau erzeugt, bis sie von der Polizei zwangsweise entfernt wurde. Für Notfälle gab es immer Aktivisten, die zwar mit auf der Straße saßen aber sich nicht festgeklebt haben, so dass zum Beispiel für Rettungswägen schnell der Weg freigemacht werden konnte.

Den „zivilen Ungehorsam“ halten Ronja Künkler und ihre Verteidigerin Zoë Ruge für nötig, ja geboten, weil alle anderen Proteste gegen die unzureichende Politik gegen die Klimakrise bislang gescheitert seien. Und dabei gehe es um eine „Bedrohung der Zivilisation in einer Art, wie wir es uns noch gar nicht vorstellen können“. Die Klimakleber-Aktionen seien ein Einsatz, damit das Grundgesetz eingehalten wird. Es gehe um den Schutz des Lebens. „Wir können uns dem Klimawandel nicht anpassen – Wir müssen den Klimawandel stoppen, wenn wir überleben wollen“, so Ronja Künkler in ihrem Schlusswort. Sie gehe lieber ins Gefängnis, als sagen zu müssen, dass ich es nicht versucht habe“.

Kein einziges Urteil gegen Ronja Künkler ist bereits rechtskräftig. Auch gegen dieses Urteil werden Rechtsmittel eingelegt, die Verfahren gehen also weiter.

(gb)

2024 Amberg Amtsgericht Regensburg Bayern Blockade Erderwärmung gb gbeer Gerhard Beer Gerhard Theo Beer Klimaaktivistin Klimakleberin Klimakrise Klimawandel Luhe Nötigung Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Politischer Protest Richter Zois Charitopoulus Ronja Künkler TV Bayern live Urteil verurteilt Ziviler Ungehorsam Zoë Ruge

Das könnte Dich auch interessieren

19.12.2024 Nach Geldautomatensprengungen: Urteile rechtskräftig Eine intensive Welle von Geldautomatensprengungen hat ab 2022 Deutschland und auch die Oberpfalz erschüttert – wie hier in der Sparkasse in Luhe. Große Beute und Schaden in Millionenhöhe. 17 Männer wurden schließlich gefasst und in Bamberg vor Gericht gestellt. In drei aufsehenerregenden Mammut-Prozessen sind sie zu Strafen zwischen einem Jahr, neun Monate und fünf Jahre, 14.03.2025 Neubau für Geo-Datenbank eröffnet Hier werden die Grundlagen für digitale Karten von ganz Bayern erarbeitet: Die „Geo-Datenbank Bayern“ des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung ist gestern in Waldsassen eingweiht worden. In Waldsassen ist der Neubau für die Geodatenbank eingeweiht worden. Diese Behördenverlagerung verspricht mehr als 70 Arbeitsplätze für die Region und „macht Waldsassen zum digitalen Herzstück des Stiftlands“, 10.03.2025 25 Jahre Jacobator-Tradition in Bodenwöhr Sie wird in Bayern die fünfte Jahreszeit genannt. Und die ist jetzt angebrochen. Die Starkbierzeit ist ein Kulturgut an sich. Einst wurde sie für das Fasten erfunden – Liquida non frangunt ieunum  – Flüssiges bricht Fasten nicht, doch heute hat die Starkbierzeit nichts mehr mit dem Fasten zu tun. Im Gegenteil. Es wird regelrecht geschlemmt. 10.03.2025 29. Amberger Baumesse Nach zwei Tagen ist am Sonntag in Amberg die 29. Oberpfälzer Baumesse zu Ende gegangen. Nach Angaben von Organisator Thomas Resch von „Systema Projekte“ ist es die größte Baumesse der Oberpfalz. 100 Aussteller aus allen Bereichen der Bauwirtschaft präsentierten auf drei Ebenen und im Freibereich des Amberger Kongresszentrums (ACC)  ihre Produkte und Dienstleistungen. Begleitet wurde