Im Gespräch waren die beiden Häuser der Kliniken Nordoberpfalz AG in Waldsassen und in Vohenstrauß hinsichtlich einer Schließung schon lange. Seit einer Woche ist bekannt: Sie wird Realität. Für die beiden Bürgermeister in den jeweiligen Städten, Bernd Sommer und Andreas Wutzlhofer, war dies sicherlich anfangs ein Schock, doch beide sind zuversichtlich, dass andere Ideen zum Tragen kommen können.
In Waldsassen ist Bernd Sommer mit Ärzten im Gespräch. Das Haus könnte von der Kliniken AG herausgekauft und beispielsweise für ein Ärztehaus hergenommen werden. In Vohenstrauß gibt es mehrere Ideen für eine Neuausrichtung des Hauses. Laut Wutzlhofer sind beispielsweise ein intersektorales Gesundheitszentrum, eine Kurzzeitpflegeeinrichtung oder ein 5 G-Standort für Telemedizin sinnvolle Nachnutzungen. Das Haus ganz zu schließen sei für ihn die denkbar schlechteste Lösung.
Vorstand Dr. Thomas Egginger ist mit den politischen Vertretern vor Ort in Gesprächen. Gegenüber OTV betonte er, dass der Sanierungskurs notwendig geworden sei. Die Unterfinanzierung des deutschen Gesundheitswesens sei nicht mehr zu kompensieren gewesen. Die Schließung hänge nicht mit der aktuellen Coronakrise zusammen.
Egginger gab zu, dass es in einigen Bereichen Nachholbedarf gebe. So solle es mit den ansässigen Ärzten eine bessere Kommunikation geben. Der Servicegedanke zähle also nicht nur bei den Patienten, sondern auch bei den Ärzten. Es gebe zudem zu viel Personal. Hier zeigt sich Egginger sehr zuversichtlich, dass mit dem Betriebsrat eine gute Lösung gefunden wird. So habe es schon immer eine gewisse Fluktuation gegeben. Außerdem erwartet er in den kommenden Jahren, dass auch viele Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Es würden gute Lösungen gefunden werden, versprach er.
Eines machte Vorstand Egginger deutlich: Die Sanierung muss durchgeführt werden, damit die Kliniken Nordoberpfalz AG in kommunaler Trägerschaft auch wirklich überleben.
(tb)