Di., 23.01.2024 , 15:28 Uhr

Weiden

Warnstreik bei Synlab

Nachdem die 4. Verhandlungsrunde am Mittwoch vergangener Woche gescheitert war, hatte die Gewerkschaft IG BCE heute Vormittag die Mitarbeiter von Synlab zum Warnstreik aufgerufen. Rund 200 Mitarbeiter sind diesem Aufruf gefolgt.

Die Kernforderungen sind laut Iris Schopper, der stellvertretenden Bezirksleiterin der IG BCE Nordostbayern, die folgenden: 380 Euro mehr auf dem Gehaltszettel, mindestens aber 11 Prozent mehr. Auch in punkto Weihnachts- und Urlaubsgeld sollte das Entgelt erhöht werden.

Der Protestzug startete im Gebiet der Drehscheibe und ging dann durch die Weidener Innenstadt. Ob und wann die Arbeitgeber ein neues Angebot vorlegen, ist noch nicht bekannt. Sollte es in der dann 5. Verhandlungsrunde keine Annäherung der Positionen geben, dann könnte es in den Synlab-Labors zu weiteren Warnstreiks kommen.

Statement SYNLAB:

SYNLAB bedauert es sehr, dass die Vertreter der IGBCE in der letzten Runde der Tarifverhandlungen wenig Entgegenkommen signalisiert und das von SYNLAB vorgelegte Angebot trotz weitreichender Zugeständnisse abgelehnt haben. Mit dem letzten Angebot ist SYNLAB der Gewerkschaft weit entgegengekommen und hat ein sehr gutes Angebot unterbreitet. Leider sind die Verhandlungen dennoch gescheitert. Die IGBCE hat daher zu ersten Warnstreiks aufgerufen.

Kerstin Mades, Leiterin Personal bei SYNLAB Deutschland sowie Leiterin der SYNLAB Tarifkommission, sagt zur aktuellen Situation aus Sicht von SYNLAB: „Seit Verhandlungsbeginn im Herbst 2023 hat SYNLAB wiederholt konstruktive und lösungsorientierte Kompromissvorschläge unterbreitet, mit denen wir der Gewerkschaft weit entgegengekommen sind. Es ist uns ein zentrales Anliegen, die wichtige Arbeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angemessen zu vergüten und wertzuschätzen. Als Unternehmen müssen wir jedoch im Rahmen des wirtschaftlich Möglichen handeln, damit wir langfristig stabile Arbeitsplätze gewährleisten und für unsere Patientinnen und Kunden da sein können. Es ist bedauernswert, dass Gewerkschaftsvertreter diesen zentralen Aspekt einfach ausblenden.“

SYNLAB verzeichnet, wie viele andere Unternehmen, deutlich gestiegene Kosten in allen Bereichen. Als Anbieter medizinischer Diagnostikdienstleistungen ist SYNLAB zusätzlich an gesetzlich festgelegte Vergütungssätze gebunden, die seit über 20 Jahren nicht bzw. nur minimal angepasst wurden. SYNLAB kann den Großteil seiner Preise in Deutschland nicht einfach erhöhen wie andere Industrieunternehmen.

Zuletzt hatte SYNLAB in Summe ein Paket von durchschnittlich mehr als 10 % über die nächsten 21 Monate angeboten. Auch in Fragen bezüglich Jahressonderzahlungen, Urlaubstagen und Urlaubsgeld hatte SYNLAB weitreichende Zugeständnisse gemacht.

Mit Blick auf die aktuell stattfindenden Warnstreiks unterstreicht SYNLAB, dass man das verfassungsrechtlich garantierte Streikrecht selbstverständlich vollumfänglich akzeptiert. SYNLAB stellt zudem sicher, dass durch eine Notdienstversorgung zeitkritische Analysen jederzeit stattfinden und die akute Patientenversorgung nicht gefährdet ist.

SYNLAB fordert die IGBCE auch weiterhin auf, konstruktiv und kompromissbereit an den Verhandlungstisch zurückzukehren, anstatt weiter zu eskalieren.

(tb)

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